Eine Beichte in Amerika
Schweizer Banker und Rechtsanwälte, die US-Bürgern bei der Steuerhinterziehung geholfen haben, beginnen, sich zu stellen. Was dabei herauskommen kann, illustriert der Fall des Zürcher Wirtschaftsanwalts E.P.

Letzte Woche wurde bekannt, dass sich Rechtsanwalt E.P. den US-Behörden gestellt und ausgesagt hat. Nun sagt sein Anwalt Valentin Landmann, er habe bereits einen weiteren Klienten, der es P. nachmachen wolle. Landmann: «Ich empfehle jedem, ob Banker, Vermögensverwalter oder Anwalt, der in den USA angeklagt ist, sich nach Möglichkeit zu stellen.» Natürlich komme es darauf an, was man genau getan habe oder ob man sogar unschuldig sei. «Doch es lohnt sich nicht, die Sachen anstehen zu lassen und damit lebenslänglich in der Schweiz eingesperrt zu bleiben – wie das mittlerweile Dutzende von Banker und Treuhändler de facto sind», so Landmann. «Allerdings: Sich zu stellen, braucht einigen Mut.»