Robert Walsers «Räuber»-MikrogrammeEin Tagedieb tänzelt über die Berner Brückengeländer
In Bern entwarf der Schweizer Autor Robert Walser seinen letzten Roman: «Der Räuber» gehört zum Radikalsten und Verrücktesten, was es in der Literatur gibt.

«Er sass in besprochenem Garten lianenumwachsen, töneumschmetterlingelt und umschlingelt von den Schlingeleien seiner Liebe zur schönsten Herrentochter, die je aus den Himmeln der elterlichen Behütetheit in die Öffentlichkeit herabsprang, um das Herz eines Räubers mit ihren Reizen totzustechen.» Derartige Satzgirlanden flicht Robert Walser im Sommer 1925 an der Gerechtigkeitsgasse 29 in winziger Bleistift-Handschrift in sein neues Romanmanuskript.