«Ein Tag in Israel ist wie ein Jahr in der Schweiz»
Die Autorin Zeruya Shalev hat nach der Eskalation in Israel Angst um ihren Sohn, der ins Militär muss.

Die UNO-Vollversammlung hat Palästina zum Beobachterstaat aufgewertet. Israel hatte sich dagegen ausgesprochen, die USA auch. Wie sehen Sie das? Ich bin sehr froh, dass das durchgegangen ist. Diese Aufwertung zum Beobachterstaat ist eine Chance für den Frieden. Denn sie stärkt Mahmoud Abbas, den Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), und was auch immer man von ihm halten mag: Nie hatten wir einen besseren Partner für Friedensgespräche. Die USA – ich bin ein Fan von Obama – hatten das Gefühl, uns nicht verraten zu dürfen; sie wollten zu unserer Regierung stehen. Aber das war gar nicht nötig: So moderat wie Abbas war bis jetzt kein PA-Präsident; ich glaube ihm, wenn er zu Gesprächen ruft. Seine Präsidentschaft ist eine historische Chance – vielleicht die einzige, die wir je bekommen werden. Denn wer kommt nach ihm?