Ein Quartier wird aufgepimpt
Als es ihm nicht mehr so wichtig war, in fünfminütiger Gehdistanz zur Reithalle zu wohnen, zog der Künstler Michael Spahr nach Bümpliz. Sein neues Video «Pimpolis» ist eine Hommage an den Stadtteil und ab heute im Progr zu sehen.
Herr Spahr, nach Ihrem Dokfilm «Bümpliz – ein Tag in der urbanen Schweiz» dreht sich auch Ihre neuste Videocollage um den Stadtteil. Sind Sie ein Quartierpatriot?
Manchmal bin ich das schon – zumindest spasseshalber. Ich bin ja ein Zuzüger und musste mir Bümpliz erst aneignen. Vor elf Jahren eröffnete sich mir die Möglichkeit, das Haus meiner verstorbenen Grossmutter in Bümpliz zu beziehen. Das war zu einer Zeit, als ich nicht mehr in einem Alter war, in dem man maximal fünf Minuten von der Reitschule entfernt wohnen musste. Ich habe den Entscheid nie bereut, Bümpliz ist unheimlich spannend, die Kluft zwischen den beiden Klischees – einerseits Bünzli-Paradies, andererseits Ausländer-Hochburg – ergibt ein authentisches Abbild der Schweiz.