«Ein Politiker mit viel Herzblut»
Der Tod von Peter Malama sei ein riesiger Verlust für den Kanton Basel-Stadt und die ganze Region, sagt Regierungspräsident Guy Morin. Der 51-jährige FDP-Nationalrat erlag in der Nacht seinem Krebsleiden.
Der Basler FDP-Nationalrat und Gewerbedirektor Peter Malama ist in der Nacht auf heute im Alter von 51 Jahren gestorben. Regierung, Partei und Gewerbeverband würdigten ihn als leidenschaftlichen Politiker, der sich für die gesamte Region eingesetzt habe.
Die Basler Regierung sprach der Familie Malamas ihr Beileid aus und würdigte den Verstorbenen als «Kämpfer für die Interessen der Region Basel». Malama sei ein «Politiker mit Herzblut» gewesen, der sich für die ganze Region und deren geeintes Auftreten nach aussen eingesetzt habe, sagte der baselstädtische Regierungspräsident Guy Morin.
Seine Kantonalpartei würdigte ihn als einen «über alle Parteigrenzen hinweg geschätzten Politiker», der sich mit «enormem Engagement und Leidenschaft für Basel-Stadt eingesetzt» habe. Das Basler Gewerbe verliere einen «engagierten und populären Vertreter seiner Interessen und seine Geschäftsstelle einen mitreissenden, humorvollen Chef», hielt der Gewerbeverband fest.
Seit 2007 im Nationalrat
Peter Malama wurde im Jahr 2007 in den Nationalrat gewählt. Bei den Wahlen vom vergangenen Jahr schaffte er die Wiederwahl mit dem drittbesten Ergebnis der fünf baselstädtischen Nationalratsmitglieder hinter den beiden SP-Vertretern Beat Jans und Silvia Schenker.
Während seiner gesamten Amtszeit gehörte Malama - in der Armee Oberst im Generalstab - der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats an. Zeitweilig war er auch in der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur.
Malama nannte sich selber einmal einen Wirtschaftspolitiker mit sozialer Sensibilität und ökologischem Verantwortungsbewusstsein. Sein politisches Engagement galt etwa den Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) und dem Kampf gegen bürokratische Hürden, aber auch der Armee, der Ausbildung und der Umwelt.
Nicht stets im Mainstream seiner Partei lag Malama in der Energiepolitik. Schon vor der Atomkatastrophe von Fukushima machte er gegen das französische AKW Fessenheim nördlich von Basel mobil. Er forderte den Ausstieg aus der «Hochrisikotechnologie Kernkraft» und setzte sich für alternative Energien ein.
Einsatz für die Region
Mit seinem Eintreten für einen Ausstieg aus der Atomkraft wusste er sich indes in seiner Region gut verankert. Und in der Region engagierte er sich auch für deren geeintes Auftreten nach aussen.
Im Herbst 2010 portierte ihn seine Kantonalpartei für die Nachfolge von Hans-Rudolf Merz im Bundesrat. In der FDP Schweiz machten dann aber Johann Schneider-Ammann und die damalige St. Galler Regierungsrätin und heutige Ständerätin Karin Keller-Sutter das Rennen. Malama hatte die Zeit für den ersten baselstädtischen Bundesrat seit 1973 als «überreif» bezeichnet.
Seine Laufbahn begonnen hatte Malama in Basel, wo nach seinen eigenen Worten sein Lebensmittelpunkt war. Er studierte an der Universität Basel Wirtschaft und war dann bei der Schweizer Bankiervereinigung, als Geschäftsführer eines KMU sowie als kaufmännischer Leiter und als Direktor Finanzen und Dienste bei zwei Unternehmen der Region tätig.
Anfang Dezember 2001 wurde Malama zum Direktor des Gewerbeverbandes Basel-Stadt gewählt, als Nachfolger des in die Basler Regierung gewählten Christoph Eymann (LDP). 2005 bis 2009 gehörte Malama dem Basler Grossen Rat an. 2006 hatte er Interesse am Regierungsamt angemeldet, unterlag in seiner Partei aber Sicherheitsdirektor Hanspeter Gass.
Still geworden
In den letzten Monaten war es still geworden um Malama. Er litt seit längerem an Krebs und hatte schon 2009 eine Auszeit nehmen müssen. Peter Malama, der am 18. Oktober seinen 52. Geburtstag hätte feiern können, hinterlässt seine Frau und drei Kinder.
Offen ist Malamas Nachfolge im Nationalrat: Nachrückender auf der FDP-Liste ist Grossrat Baschi Dürr, der derzeit für die Basler Regierung kandidiert.
SDA/fko
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