3:1-Derbysieg für den SCBEin kleines bisschen Aufatmen für Bern
Die Stadtberner gewinnen in Langnau zum ersten Mal nach zuletzt vier Niederlagen in Folge. Damit können sie sich in der letzten Runde am Samstag aus eigener Kraft für das Pre-Playoff qualifizieren.

Aufatmen in Schwarz-Gelb-Rot! Zumindest für zwei Tage darf der SC Bern zuversichtlich sein. Denn in der 52. und letzten Qualifikationsrunde haben die Mutzen das Schicksal in ihren eigenen Händen. Ein Drei-Punkte-Sieg gegen die ZSC Lions, und sie sind für das Pre-Playoff qualifiziert. Und so oder so müssen Lugano (gegen Biel) und Kloten (in Davos) mehr Punkte als die Stadtberner holen, damit sie diese unter den Strich bugsieren könnten.
Möglich macht es der 3:1-Sieg über die SCL Tigers. Es ist ein Erfolg ohne Glanz, errungen über eine arg dezimierte Mannschaft. Langnau bringt nur fünf Ausländer auf das Matchblatt. Cody Eakin, Aleksi Saarela und Vili Saarijärvi sind verletzt, die drei haben 58 von 124 Tigers-Toren erzielt. Die beiden angeschlagenen Finnen werden erst im Playout gegen Ajoie (ab 14. März) wieder zum Einsatz kommen.
Das alles kann dem SC Bern herzlich egal sein. Weil er sich im Gegensatz zu den Emmentalern die Chance bewahrt, in dieser Saison um den Titel zu spielen. Zumindest für zwei Tage.
Lindberg mit Blitzstart
Doch ist es irgendwie symptomatisch, beginnt die Partie mit einer Erinnerung an bessere Tage in Form einer schmucken Choreografie der Tigers-Fans. Genau vor 47 Jahren haben die Langnauer ihren einzigen Meistertitel errungen. Und auch wenn beim SCB glanzvolle Zeiten weit weniger lange zurückliegen, ist er doch momentan zumindest gefühlsmässig ähnlich weit davon entfernt wie die Langnauer.
Wer im Zusammenhang mit dem Berner Derby von Not gegen Elend spricht, ist vielleicht etwas böswillig. Doch steckt in dieser Bezeichnung halt ein Funken Wahrheit. Die Bilanz vor dem Rencontre, sie spricht Bände: Beide Equipen haben nur zwei ihrer letzten zehn Partien gewonnen. Und entsprechend der Formkurve ist dieses Derby über weite Strecken frei von spielerischen Glanzpunkten. Es lebt von der Spannung, und von zuweilen ruppig geführten Zweikämpfen.
Oscar Lindberg beruhigt die Nerven der SCB-Fans bereits nach drei Minuten mit seinem Powerplay-Treffer. Doch die Mannschaft von Toni Söderholm kann den Vorteil des gelungenen Starts nicht nutzen. Sie ist optisch wohl etwas dominanter – die besseren Chancen jedoch haben die SCL Tigers. Harri Pesonen (14.) und Matthias Rossi mit einem Ablenker (15.) kommen dem Ausgleich bereits nahe. Schliesslich ist es dann Tim Grossniklaus, der den Grossteil der 5946 Zuschauerinnen und Zuschauer in der nicht ganz ausverkauften Ilfishalle jubeln lässt. Sein Schuss ist zwar nicht sonderlich hart, doch Floran Douay nimmt SCB-Goalie Philip Wüthrich komplett die Sicht.
SCB-Rekurs abgelehnt
Pünktlich zum letzten Drittel erscheint dann einer auf der Tribüne, der viel lieber unten mittun möchte: Chris DiDomenico. Dies, weil die Einsprache des SC Bern gegen dessen Busse abgelehnt wurde. Der Kanadier war wegen des Vortäuschen eines Fouls bei der 2:6-Niederlage in Rapperswil-Jona mit 6000 Franken sanktioniert worden. Und weil es sich bereits um die dritte Busse in dieser Saison für dieses Vergehen handelt, wurde er zusätzlich automatisch für ein Spiel gesperrt. Doppelt bitter für DiDomenico: Er verpasst wegen des abgelehnten Rekurs nicht nur das Derby, zusätzlich wurden ihm neben den 6000 zusätzliche 500 Franken für das Einspracheverfahren aufgebrummt.
Er sieht auf der Tribüne mit eiserner Miene wenigstens, wie seine Equipe den Sieg im letzten Drittel sicherstellt. Colton Sceviour bezwingt Boltshauser gleich zu Beginn, und auf diesen Rückstand können die Emmentaler nicht mehr reagieren, dafür sind sie schlicht zu harmlos. SCB-Topskorer Oscar Lindberg sorgt mit dem Empty-Netter dann eine Minute vor dem regulären Ende für den Schlusspunkt.
Fehler gefunden?Jetzt melden.