Ein Hang zum Luxus
Während sein Volk hungert, kauft sich Simbabwes Präsident Robert Mugabe Villen in Übersee – und lässt seine Kinder dort ungestört studieren.
Zimbabwe ist bankrott und zwei Drittel seiner Bevölkerung sind auf Nahrungsmittelhilfe aus dem Ausland angewiesen. Doch der Präsident des südafrikanischen Trümmerstaats schwelgt weiterhin im Überfluss. Wie die britische «Sunday Times» jetzt erfuhr, erwarb Robert Mugabe im vergangenen Jahr ein Luxusanwesen im Nobelquartier Tao Po in der chinesischen Hafenstadt Hongkong: Die dreistöckige Villa mit Clubhaus und Schwimmbad soll 5,8 Millionen US-Dollar gekostet haben.Als die beiden Journalisten der Zeitung Bilder der Villa machen wollten, wurden sie vom afrikanischen Wachpersonal verprügelt. Erst vor drei Wochen hatte ein «Sunday Times»-Journalist schon einmal den Zorn der Familie Mugabe auf sich gezogen, als er der First Lady Grace Mugabe bei einem Einkaufsbummel in Hongkong nachstellte. Fotograf Richard Jones musste damals mit Schürf- und Schnittwunden ins Spital eingeliefert werden, nachdem ihn die 43-jährige Frau des 84-jährigen Präsidenten wiederholt ins Gesicht geschlagen hatte. Die Anzeige des Briten führte bislang noch zu keinem Verfahren.In der Luxusvilla lebt offenbar Mona Mugabe, die 20-jährige Tochter des Präsidentenpaars, die sich in der Hongkonger Universität unter falschem Namen als Studentin eingeschrieben hat. Nachdem Monas Tarnung vor wenigen Tagen aufflog, forderte eine Sprecherin der simbabwischen Studentengewerkschaft ihre Ausweisung: Die Präsidententochter solle «gemeinsam mit den patriotischen Studenten in Zimbabwe leiden», schrieb Blessing Vavu in einem offenen Brief an Chinas Botschaft in Harare. In Zimbabwe sind sämtliche Universitäten seit fast einem Jahr geschlossen, weil sich die Lehrkräfte oft nicht einmal die Fahrtkosten zum Campus leisten können.Ein Sprecher der Hongkonger Universität wies die Forderung inzwischen allerdings zurück: Ungeachtet der Taten ihrer Eltern dürfte jungen Menschen das Recht auf Bildung nicht verwehrt werden, argumentierte der Sprecher. Australien wies im vergangenen Jahr acht simbabwische Studenten aus, deren Eltern hochrangige Funktionen im Mugabe-Regime bekleiden. Im Gegensatz zu Australien und den westlichen Nationen hat China keine gezielten Sanktionen gegen Mugabe und seine Kollaborateure verabschiedet. Recherchen des simbabwischen Journalisten Basildon Peta zufolge gehört Mugabe zu den reichsten Staatspräsidenten der Welt: Er soll in der Schweiz und Malaysia bis zu zehn Milliarden Dollar gebunkert haben.
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