
Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Dachstiftung des Kunstmuseums Bern und des Zentrums Paul Klee diesen Entscheid fällen würde. Überraschend ist eher der frühe Zeitpunkt. Ein Künstlerischer Leiter wird im Verlaufe des nächsten Jahres die beiden Häuser gemeinsam führen. Mit seiner Kündigung auf Ende Februar 2016 hat Peter Fischer, der Direktor des Zentrums Paul Klee, letztlich den Weg geebnet für die nun präsentierte Lösung: Das Berner Modell mit je zwei starken Marken und klaren Profilen soll den Kunstplatz Bern nachhaltig stärken.
Wäre Fischer noch geblieben, hätte es wohl eine längere Übergangszeit gegeben mit ihm und Kunstmuseum-Direktor Matthias Frehner auf ihren Posten im Monument im Fruchtland und an der Hodlerstrasse. Es wären verlorene Jahre gewesen für die angepeilte enge Kooperation der beiden grossen Berner Kunstleuchttürme. «Weichen für die Zukunft» seien gestellt und «Pflöcke eingeschlagen» worden, sagt Jürg Bucher, der Präsident der Dachstiftung.
Eine Person die Ängste abbauen kann
Das Berner Modell braucht nun ein Gesicht, das es glaubhaft gegen aussen und innen repräsentiert. Auf ihn oder sie warten grosse Herausforderungen: Diese Persönlichkeit muss sich mit Sammlungen ebenso auskennen wie mit Managementfragen, sie muss mit der Schweizer Museums- und Kunstlandschaft vertraut und in der Lage sein, mit einem integrativ-kommunikativen Auftreten Ängste in den beiden Häusern abzubauen und ein Aufbruchgefühl zu verkörpern. Es gibt derzeit etliche, auch im Ausland erfolgreiche Schweizer Museumsleute und Kuratoren, die man sich für diesen Job vorstellen kann.
Der neue Künstlerische Leiter wird gleichzeitig auch Vorsitzender einer vierköpfigen Geschäftsleitung, die ihre Beschlüsse um Konsens bemüht und nach dem Mehrheitsprinzip fällen soll. Man wolle keinen «allmächtigen CEO» in dieser Position, sagt Jürg Bucher dazu. Wichtig ist allerdings, dass die Flügel dieser Persönlichkeit nicht schon gestutzt werden, ehe sie in diesem neuen Berner Modell zum Höhenflug ansetzen kann.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch
Ein Gesicht für Klee und Kunstmuseum
Die Dachstiftung des Kunstmuseums Bern und des Zentrums Paul Klee braucht ein Gesicht, das sie glaubhaft repräsentiert.