Ein Dramaturg mit tragender Rolle
Ein zweitägiges Symposium im Schauspielhaus will den legendären Dramaturgen Kurt Hirschfeld in Erinnerung rufen.

Der Name Kurt Hirschfeld (1902–1964) ist untrennbar verbunden mit der hohen Zeit des Schauspielhauses während und nach den NS-Jahren. Beim Darmstädter Theater von den Nationalsozialisten rausgeschmissen, war Hirschfeld 1933 zusammen mit Gustav Hartung nach Zürich ans Schauspielhaus gekommen – damals eine private Bühne im Besitz von Ferdinand Rieser. Dass dieses Theater danach seinen grossen Ruf aufbauen konnte als einzige freie deutschsprachige Bühne in Europa, hat viel mit Hirschfeld als Dramaturg zu tun, wie Ursula Amrein sagt, die Autorin der grossen Studie über die Schweizer Theaterpolitik jener Jahre («Los von Berlin»). «Er, der so viele Kontakte zur Theaterwelt hatte, zog die Fäden im Hintergrund, konnte gezielt Leute ansprechen wie Leopold Lindtberg oder Wolfgang Langhoff. So kam nach und nach dieses legendäre Emigranten-Ensemble zusammen.»