Ein 4:3 wie eine Niederlage
Die Schweizer WM-Delegation ist nach dem zu späten Sieg gegen die USA niedergeschlagen gewesen. Trainer Ralph Krueger sagte, er könne keinem einen Vorwurf machen. Grundsätzlich befinde sich das Team auf gutem Weg.
In der Regel wäre ein 4:3-Sieg nach Verlängerung gegen die USA an einer Weltmeisterschaft ein Resultat, das für Schweizer Jubelstürme sorgen würde. Gestern jedoch war dies bei weitem nicht der Fall. Der Sieg kam mit 13-sekündiger Verspätung. Weil die Schweizer drei Punkte zur Viertelfinalteilnahme benötigt hätten, reichte ihr später Erfolg nicht, um das WM-Ziel zu erreichen. Ab Mittwoch, wenn in Bern die Viertelfinals durchgeführt werden, sind die Schweizer Spieler nur noch Zuschauer – oder packen ihre Ferienkoffer. Gestern schieden sie nach drei Vorrunden- und drei Zwischenrundenpartien aus, nach drei Siegen und drei Niederlagen und zum gleichen Zeitpunkt wie die Absteiger Ungarn und Österreich. Immerhin: Mit der Relegation hatten die Schweizer seit dem ersten Turnierwochenende nichts zu tun.Streit: «Unbefriedigend»Der Schweizer Captain Mark Streit analysierte in einer ersten Stellungnahme nach dem Ausscheiden, man habe die beiden Topchancen gegen Schweden und die USA nicht genützt. «Das Ergebnis ist nun natürlich völlig unbefriedigend.» Sein Teamkollege Ivo Rüthemann meinte, die Art und Weise des knappen Scheiterns im gestrigen Spiel sei ein Spiegelbild für das ganze Turnier gewesen. Am Ende fehlte ein Tor in der regulären Spielzeit. «Wir hatten in jeder Begegnung gute Phasen. Gleichzeitig aber gelang es uns nicht, schlechtere Abschnitte zu vermeiden. Auf diesem Niveau muss man konstanter sein.» Der SCB-Stürmer sagte zudem, es sei schade, dass das Publikum, welches für grossartige Unterstützung gesorgt habe, nicht belohnt worden sei. Paterlini: «Nicht belohnt»Auch Luganos Stürmer Thierry Paterlini fühlte nach dem bitteren Ausscheiden eine «grosse Leere. Wir haben ein engagiertes Turnier gezeigt, sind aber nicht belohnt worden.» Das mittlere Drittel mit drei Gegentoren gegen die USA sei der Mannschaft zum Verhängnis geworden. «Entscheidend war das amerikanische Powerplay und damit die grössere Effizienz des Gegners», meinte Paterlini.Krueger: «Keine Vorwürfe»Nationalcoach Ralph Krueger wirkte an der Medienkonferenz nach dem Spiel niedergeschlagen. «Es ist im Moment schwierig, die richtigen Worte zu finden. Ich kann den Spielern in diesem wichtigen Spiel gegen die USA keine Vorwürfe machen. Das Team hat alles gegeben.» Das Ausscheiden von Julien Sprunger in der achten Spielminute sei für alle ein Schock gewesen. «Wenn ein Teamkollege mit der Bahre vom Eis getragen wird, hinterlässt das bei jeder Mannschaft Spuren.» Im Nachhinein sei die Entwarnung aus dem Inselspital und damit der Bescheid, dass es dem Gottéron-Stürmer besser gehe, die wichtigste Nachricht des Abends gewesen. Den Spielern auf dem Eis sei auf den Zwischenfall eine gute Reaktion gelungen mit dem 1:0. «Das Startdrittel verlief für uns gut. Danach folgte aber ein Leistungsabbau, der mit vielen Strafen zum Ausdruck kam. Diese Phase kostete uns viel.»Grundsätzlich, meinte Krueger, hätten die Schweizer in allen Bereichen Fortschritte erzielt. «Die Richtung stimmt. Wir müssen diesen Weg weitergehen, auch wenn wir das Ziel Viertelfinal verfehlt haben.» Bezüglich der Zukunft gab sich Krueger zurückhaltend. Es sei nicht der Moment, um darüber zu reden. «Ich habe einen Vertrag bis 1. Juni 2010.» Geht es nach Krueger, will er die Schweizer an die Olympischen Spiele im Februar in Vancouver führen. Doch nach dem WM-Ausscheiden sind in nächster Zeit andere am Puck, um die wichtigsten Entscheide zu fällen – vor allem die Verbandsführung.René Hug undAlbert Staudenmann>
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