EADS verzichtet auf Einspruch gegen Milliardenauftrag für Boeing
Der europäische Flugzeugbauer streicht die Segel. Im langwierigen Streit um die Vergabe von Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe gibt der Konzern nach.

EADS will nicht gerichtlich gegen die Vergabe des Auftrags zum Bau von Tankflugzeugen für die US-Luftwaffe vorgehen. Das teilte der europäische Luftfahrtkonzern in Washington mit. Nach einem langjährigen Bieterwettstreit steht der Fertigstellung von 179 Maschinen für rund 35 Milliarden Dollar durch den amerikanischen Konkurrenten Boeing damit nichts mehr im Wege.
«Es ist an der Zeit, dass wir uns ganz auf unsere Kampfflugzeuge konzentrieren und deshalb verzichten wir», sagte der Vorsitzende von EADS North America, Ralph Crosby. Die neuen Tankflugzeuge sollen Stück für Stück die rund 400 KC-135-Tanker der Air Force ersetzen, deren jüngster 1965 in Dienst gestellt wurde. Auf die ersten 179 Maschinen könnten weitere attraktive Bestellungen folgen: Die Tankflugzeuge sind nur die erste Tranche einer ganzen Flotte, für die bis zu 100 Milliarden Dollar fliessen könnten. Das erste Flugzeug wird voraussichtlich 2017 ausgeliefert werden können.
Ausschreibungsverfahren musste mehrmals neu aufgerollt werden
Das Ausschreibungsverfahren musste wegen zahlreicher Pannen und juristischer Streitigkeiten mehrfach unterbrochen und neu aufgerollt werden. Bereits vor drei Jahren waren der EADS-Konzern und dessen damaliger US-Partner Northrop Grumman zunächst siegreich aus dem Bieterwettstreit hervorgegangen. Nach Protesten von Boeing und aus dem US-Kongress wurde der Auftrag damals aber neu ausgeschrieben.
Parallel lief in den USA eine heftige innenpolitische Debatte über die Frage, ob ein ausländischer Konzern für ein strategisches Kernprojekt der Streitkräfte infrage kommen dürfe. Zuletzt hatte das Pentagon versehentlich die beiden Konkurrenten Boeing und EADS über das Angebot des jeweils anderen informiert.
AFP/dapd/miw
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