Dutzende Demonstranten in Moskau verhaftet
Die Proteste gegen den russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin lassen nicht nach. Bei Demonstrationen in Moskau hat die Polizei rund rund 60 Menschen festgenommen.

Dutzende russische Aktivisten sind heute bei einer kleineren regierungskritischen Demonstration in Moskau festgenommen worden. Einige wurden von den Sicherheitskräften aufgegriffen, noch bevor sie sich auf einem zentralen Platz versammelt konnten, andere wurden in Busse gezerrt, nachdem sie begonnen hatten, in Sprechchören den Ministerpräsidenten Wladimir Putin zu kritisieren. Auf einem Banner stand der Spruch «Tod den Besetzern des Kremls».
Nach Beobachtung eines Fotografen der Nachrichtenagentur AP wurden mindestens 20 Aktivisten festgenommen. Die Polizei sprach von insgesamt 60 Festnahmen. Ob die Aktivisten über Nacht in Gewahrsam gehalten würden, war zunächst unklar. Eine offizielle Genehmigung für die Kundgebung lag nicht vor. Trotzdem wurde in Moskau wie auch in einigen anderen Städten des Landes demonstriert.
Verhöhnende Worte
Unter Berufung auf den Artikel 31 der russischen Verfassung, der Versammlungsfreiheit garantiert, halten Aktivisten am letzten Tag eines jeden Monats mit 31 Tagen Kundgebungen gegen die Regierung ab. Die Aktionen der zum Teil besonders radikalen Aktivisten sind streng genommen unabhängig von den jüngsten Massenprotesten wegen mutmasslichen Betrugs bei der Parlamentswahl.
Unterdessen wandte sich Putin am Samstag mit Neujahrsgrüssen an die gesamte Bevölkerung, verhöhnte seine Kritiker aber zugleich mit einer spöttischen Bemerkung. Er wünsche Gesundheit und Erfolg «für alle Bürger, unabhängig von ihrer politischen Überzeugung, einschliesslich derer, die mit linken Kräften sympathisieren oder auf der rechten Seite angesiedelt sind, ob unten, oben, wie auch immer es dir gefällt», sagte Putin - in der russischen Sprache eine deutliche sexuelle Anspielung. Der Ministerpräsident ist dafür bekannt, auch mal grobe Formulierungen zu verwenden, vor allem dann, wenn er über seine Kritiker spricht.
dapd/wid
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