«Dummheiten verhindern»
Aller Voraussicht nach wird die Friedensdemonstration zur Gaza-Krise vom nächsten Samstag bewilligt. Die Veranstalter legen viel Wert darauf, antisemitische und rassistische Äusserungen im Umfeld der Kundgebung zu unterbinden.
Keine Woche ist vergangen seit der letzten Demonstration zur Krise im Gazastreifen, schon werden zwei weitere Kundgebungen in Bern vorbereitet: Eine Friedensdemonstration und eine Israel-Demonstration. Hinter Ersterer stehen die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee Gsoa, die Grüne Partei der Schweiz und die Palästina-Solidarität Basel. Sie fordern den Stopp der militärischen Aggression im Gazastreifen. Im Komitee der Israel-Demonstration befinden sich Exponenten der Gesellschaft Schweiz-Israel (GSI). Beide Organisationen beabsichtigten, ihre Ansichten am nächsten Samstag kundzutun. Route wurde festgelegtObwohl seitens des Polizeiinspektorates offiziell noch kein Entscheid gefällt wurde, hat Karl Mörschel, Präsident der GSI-Sektion Bern, gestern die Verschiebung der Israel-Demo bekannt gegeben (siehe Box). Zugleich haben die Veranstalter der Friedensdemonstration gemäss Gsoa-Aktivist Reto Moosmann mit der Polizei die Route festgelegt. «Wir beginnen um 14.30 Uhr bei der Schützenmatte und schreiten via Speichergasse, Nägeligasse und Kramgasse zum Münsterplatz, wo die Schlusskundgebung stattfindet», so Moosmann. Das Komitee rechne mit bis zu 5000 Teilnehmern. «Diese Zahl hängt jedoch davon ab, wie sich die Situation im Gazastreifen entwickelt.» Von den massgeblichen linken Kräften fehlt im Komitee der Friedensdemonstration lediglich die SP. «Der Aufruf wird derzeit geprüft», sagt SP-Sprecher Andreas Käsermann. Wichtig sei der SP, dass sowohl Israel als auch die Hamas zum Gewaltverzicht aufgefordert würden. «In welcher Form die SP diese Demo unterstützt, wird am Mittwoch entschieden.»«Verantwortung bei Israel»Der Nationalrat und Demo-Mitorganisator Jo Lang (sga) hofft, dass auch die SP dem Komitee beitritt. Auch wenn er betont, dass in den Augen der beteiligten Organisationen die Verantwortung für die Eskalation im Gazastreifen alleine bei Israel liege. Dessen ungeachtet verurteile das Komitee aber auch den Raketenbeschuss israelischer Städte aus dem Gazastreifen. «Wir solidarisieren uns mit allen zivilen Opfern dieses Krieges.» Kodex fordert ToleranzEin grosses Anliegen ist dem Komitee, dass die Teilnehmer sich respektvoll verhalten. Bei der Anti-Israel-Demonstration vom 2. Januar hatten Demonstranten den Davidsstern mit dem Hakenkreuz gleichgesetzt. «Solche Dummheiten wollen wir verhindern», so Lang. Deshalb habe das Komitee dem Demo-Aufruf einen Verhaltenskodex beigelegt. «Respekt und Toleranz gegenüber allen Konfessionen und Nationalitäten» seien die Grundlage der gemeinsamen Plattform, heisst es darin. Ferner wolle man «jede Form von Rassismus und Antisemitismus» an der Demonstration unterbinden. «Das Festlegen eines Kodex hat sich schon bei der Libanon-Demo im Juli 2006 bewährt», sagt Lang. Umzug und Kundgebung seien damals ausgesprochen friedlich verlaufen. Nebst dem Kodex soll am Samstag auch ein schweizerisch-palästinensischer Ordnungsdienst unbotmässiges Verhalten an der Demonstration verhindern, so Lang.
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