Draghi-Aussagen drücken Schweizer Börse
Erst brach Mario Draghi mit der Tradition, Wechselkursentwicklungen nicht zu kommentieren. Dann kamen negative Signale aus der US-Wirtschaft. Die Märkte drehten am Ende des Tages ins Minus.
Der Schweizer Aktienmarkt hat den Donnerstagshandel mit deutlichen Verlusten beendet und schliesst knapp über dem Tagestief. Nach einem positiven Start drehten die Märkte ins Minus. Insbesondere die Schwergewichte, die Uhrenhersteller und Finanzinstitute gaben ab. Am Nachmittag belasteten US-Konjunkturdaten und Aussagen von EZB-Präsident Draghi brachten den Euro unter Druck.
EZB und die Bank of England nahmen wie erwartet keine Änderung der Zinspolitik vor. Draghi will am derzeitigen Kurs festhalten. Er rechnet mit einer anhaltenden Wirtschaftsschwäche Anfang 2013, danach aber mit einer schrittweisen Erholung. Der Euro-Wechselkurs beeinflusse die Inflationserwartungen und damit auch die Geldpolitik, so der EZB-Chef. Draghi brach mit der vermeintlich noblen Tradition seiner Institution, Wechselkursentwicklungen nicht zu kommentieren. Ausdrücklich äusserte sich Europas oberster Währungshüter zu den Risiken des starken Euro: «Der Wechselkurs ist kein geldpolitisches Ziel, aber wichtig für Wachstum und Preisstabilität.»
Aus den USA kamen leicht negative Signale vom Arbeitsmarkt und der Industrieproduktion. Die Produktivität ausserhalb der Landwirtschaft ging stärker als erwartet zurück und die Lohnstückkosten wuchsen.
CS kann Erwartungen nur bedingt erfüllen
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,30 Prozent tiefer auf 7337,05 Punkten. Der breite Swiss Performance Index (SPI) sank um 1,17 Prozent auf 6755,55 Zähler. Unter den 30 SMI/SLI-Titel standen 24 Kursverlierer nur fünf Gewinnern gegenüber, ein Wert schloss unverändert.
Der Aktien-Kurs der Credit Suisse (-3,1 Prozent) schloss tief im Minus, nachdem er zeitweise um 3,1 Prozent zulegen konnten. Die Grossbank vermochte mit ihrem Zahlenset für das vierte Quartal die Erwartungen nur bedingt zu erfüllen, insbesondere das Investmentbanking und dort der Bereich Fixed Income wie auch der Neugeldzufluss enttäuschten. Gut schlug sich im Urteil der Analysten dagegen das Private Banking.
Auch der Kurs der Swisscom (-1,0 Prozent) zeigte sich nach der Bilanzvorlage schwächer. Am Indexende fanden sich auch die Aktien-Kurse der Luxusgüterkonzerne Swatch (-2,9 Prozent) und Richemont (-2,8 Prozent). Hier vermuten Händler Gewinnmitnahmen nach den zuletzt guten Gewinnen als Auslöser für die Abgaben.
SDA/kle
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