Sieg im Zähringer-DerbyDiesmal dreht der SCB das Spiel
Der SC Bern schlägt Gottéron auswärts 3:2. Chris DiDomenico ist an allen drei Toren beteiligt.

Provokationen gehören zu einem Zähringer wie Vacherin und Greyerzer zu einem Freiburger Fondue. So duellierten sich die Anhänger Gottérons und des SC Bern vor dem Match mit Sprechchören, über deren Inhalt an dieser Stelle der Mantel des Schweigens gehüllt wird. Und noch vor dem ersten Bully beharkten sich David Desharnais und Oscar Lindberg.
Doch als die Scheibe mal eingeworfen worden war, agierten die beiden Teams relativ diszipliniert und fair. Die Gottéron-Akteure trugen im Rahmen der Feierlichkeiten zum 85-Jahr-Jubiläum Retro-Trikots. Zu behaupten, die Freiburger hätten alt ausgesehen, wäre übertrieben, aber die Gäste waren anfänglich zweikampfstärker und mehrheitlich spielbestimmend.
Dubés Coaches Challenge mit Folgen
Und doch gingen die Einheimischen in der 26. Minute in Führung. Nach einem Querpass Julien Sprungers sprang die von einem SCB-Verteidiger unglücklich abgelenkte Scheibe vor dem halb leeren Tor Sandro Schmid direkt vor die Schaufel. Dieser Treffer gab Gottéron Auftrieb. Plötzlich waren die Freiburger gefährlich, und in der 34. Minute lag der Puck erneut im SCB-Tor. Doch die Schiedsrichter entschieden auf dem Eis, und auch nach Christian Dubés Coaches Challenge, auf Torhüterbehinderung. Es war ein bitteres Verdikt, zumal der SCB die folgende Strafe nach nur 33 Sekunden durch Colton Sceviour ausnützte.
Nun hallten Pfiffe durch die Arena. Doch die Entrüstung wich bei den Gottéron-Anhängern kurz vor der zweiten Sirene der Freude: Desharnais verwertete im Powerplay einen herrlichen Pass Sprungers zum 2:1.
DiDomenico am Ursprung der Wende
Kurz nach der zweiten Pause sorgte Christoph Bertschy wieder in Überzahl für das vermeintliche 3:1. Doch nun nahm Toni Söderholm eine Coaches Challenge und behielt recht. Auch dieser Treffer wurde wegen Torhüterbehinderung annulliert. In der Folge verschafften die erbosten Fans dem Heimteam eine Pause, um sich zu sammeln, indem sie Gegenstände aufs Eis warfen.
Obwohl die Gäste wenig Druck entwickelten, glich Chris DiDomenico, letzte Saison noch im Dress Freiburgs, in der 58 Minute aus. Der Kanadier genoss es sichtlich, die Gottéron-Anhänger zum Schweigen gebracht zu haben. Nach dem 2:2 wurde zum dritten Mal eine zusätzliche Eisreinigung nötig. Und dann kam es für die Berner noch besser: Sceviour sicherte dem SCB 9,4 Sekunden vor Schluss im Powerplay den vierten Sieg in der Serie. Assistiert hatte wie schon beim 1:1 DiDomenico. Er sammelte in Freiburg drei Skorerpunkte, sein Team drei Zähler im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation.
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