Der SC Bern unterliegt BielDie zwei Seiten von Cory Conacher
Der SC Bern verliert innert 26 Stunden zum zweiten Mal gegen den EHC Biel – diesmal nach einer 2:0-Führung mit 2:4.

Dustin Jeffrey trägt seit dem 26. Januar ununterbrochen den gelben Helm des Topskorers. Doch wer ist eigentlich der zweitbeste Skorer beim SC Bern? Calle Andersson. Die Antwort mag überraschen, weil der Schwede mit Schweizer Lizenz wochenlang vornehmlich durch haarsträubende Fehler auffiel. Doch sein Assist zum 2:0 von Tristan Scherwey im Heimspiel gegen Biel ist bereits der 24. Skorerpunkt des Verteidigers.
Andersson gehört zu jenen im Ensemble Mario Koglers, die mit der Ankunft Cory Conachers einen Gang höher geschaltet haben – mindestens. 13 seiner Zähler hat der 26-Jährige aus Malmö in den 13 Spielen mit Conacher gesammelt. Dem Kanadier gelingt mit dem gewaltigen Direktschuss zum 1:0 gegen Biel der 8. Treffer für Bern (bei 9 Assists); er hat damit sein Punktetotal aus Lausanne längst übertroffen. Und Jeffrey wirkt an der Seite des flinken Flügels wie verwandelt. Er hat mit 1,54 Zählern pro Match seine Produktivität ziemlich genau verdoppelt.
Conacher macht mit seinem Speed, seinem Schuss und seinem Biss die Mitspieler besser, aber er hat auch eine andere Seite. Und auch diese kommt gegen die Seeländer zum Vorschein. Die Strafe, die zum 1:0 führt, hat er wahrscheinlich mit einer Schwalbe herausgeholt. Und gegen Ende des zweiten Drittels wandert der 31-Jährige bereits zum zweiten Mal auf die Strafbank. Und kurz bevor er sie betreten wird, drischt der Hitzkopf mit dem Stock heftig auf die Bande, was ihm zusätzlich eine zehnminütige Denkpause einträgt.
Biels Siegtreffer fällt im Powerplay
Damit schwächt er sein Team, das sowieso schon taumelt. Nach dem glückhaft erzielten Anschlusstor durch Damien Brunner haben die Besucher nämlich das Tempo erhöht und durch Luca Cunti verdientermassen ausgeglichen. Als Conacher wieder mittun kann, heisst es trotz diversen guten Bieler Chancen immer noch 2:2. Doch der Kanadier und Scherwey geben sich die Klinke in die Hand. Und noch ehe Conacher zum ersten Mal wieder eingreifen kann, hat Pouliot die Seeländer im Powerplay erstmals in Führung gebracht.
Und dann zeigt sich auch wieder einmal Andersson von seiner schlechten Seite. Er mischt sich dumm in ein Handgemenge zwischen Inti Pestoni und Michael Hügli ein und verschafft so den Gästen eine weitere Überzahl. So geht wertvolle Zeit verloren. Mit einem Schuss ins leere Tor sorgt Janis Moser gegen die müden Berner für das entscheidende vierte Tor. Irgendwie passend, dass sich kurz darauf Conacher noch sein drittes Foul leistet.
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Ein totaler Irrsinn ist dieses Theater. Die Gesundheit der Spieler, sind ja Menschen keine Roboter, scheinen dem Verband egal zu sein. Hauptsache eine irreguläre Meisterschaft wird durch geboxt!