Die Wandlung der Ursula Wyss
Die Juso-Zeit ist Vergangenheit: Die 37-jährige SP-Ständeratskandidatin Ursula Wyss präsentiert sich im Wahlkampf um die Sommaruga-Nachfolge als gereifte Staatsfrau – und umwirbt ganz betont die Wähler in der Mitte.

Ursula Wyss hat als Politikerin eine Blitzkarriere hinter sich. Mit 24 zog die Jungsozialistin 1997 als damals jüngste Grossrätin ins Berner Kantonsparlament ein, mit 26 wurde sie zwei Jahre später in den Nationalrat gewählt und spielte bald, jugendlich aufmüpfig und manchmal etwas altklug wirkend, auf der nationalen Politikbühne mit – als engagierte Vorkämpferin etwa für das Stimmrechtsalter 16. Im Jahr 2004 wurde Wyss Vizepräsidentin der SP Schweiz, ein Amt, das sie 2006 wieder abgab, als sie – 33-jährig – zur Chefin der SP-Bundeshausfraktion gewählt wurde. Diese Aufgabe meistert sie, wie ihr allgemein attestiert wird, souverän – und die SP-Bundeshausfraktion zu leiten, das ist keine einfache Aufgabe.