Die Vision der bulgarischen Botschafterin
Um die hohe Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen, setzt Bulgarien auf Schweizer Berufsbildung. Unter anderem muss das Land einige Gesetze ändern; heute gälte die Anstellung von Lehrlingen als Kinderarbeit.

Diplomaten vertreten die Interessen ihres Landes im Ausland. Im Fall der bulgarischen Botschafterin in der Schweiz greift diese Beschreibung jedoch zu kurz: Meglena Plugtschiewa betreibt auch bulgarische Innenpolitik – Bildungspolitik, genau gesagt. Ihre Vision: Mit der Neuerfindung der Berufslehre soll die Jugendarbeitslosigkeit, die in gewissen Regionen bis zu 25 Prozent beträgt, sinken. «Bulgarien hatte einst ein funktionierendes Berufsbildungssystem», sagt sie. Nach der Wende 1990 sei dieses aber kaputtgegangen. Nun gehe es darum, die Berufsbildungsstrukturen den neuen Verhältnissen anzupassen.