«Die Starken mehr fördern als die Schwachen»
Die Übermacht des Landes habe für Bern ab 1920 eine tragische Abwärtsspirale zur Folge gehabt. Alt-SP-Nationalrat Rudolf Strahm rät, nicht nur die starken Regionen zu benennen, sondern auch die schwachen.

Die Diskussion um die milliarde aus dem Finanzausgleich findet Rudolf Strahm etwas «schief und peinlich».
Danielle Liniger
Herr Strahm, der Kanton Bern bezieht über eine Milliarde Franken aus dem Finanzausgleich. In den Geberkantonen heisst es, die Solidarität sei überstrapaziert. Müssen wir uns als Berner schämen?
Rudolf Strahm: Ich finde die Diskussion um diese Milliarde etwas schief und peinlich. Der Finanzausgleich ist ja genau dazu da, die Strukturschwächen auszugleichen. Der Kanton Bern ist einfach unter den Schwächeren der Grösste, darum ist die Summe grösser. Wenn pro Kopf gerechnet wird, sieht es etwas anders aus. Es ist ein bisschen ein Bern-Bashing, ausgehend von neokonservativen und neoliberalen Kreisen.