«Die Nationalbank kann jederzeit Geld drucken»
Im Kampf gegen den starken Franken fordert Swatch-Chef Nick Hayek eine erneute Intervention der Schweizer Nationalbank. Nun soll sie die Geldpresse anwerfen.

Der Chef der Swatch Group sieht angesichts des schwachen Euro und Dollar zum Franken schwarz für Industriefirmen und den Tourismus in der Schweiz. Im Interview mit der «SonntagZeitung» sagt er: «Wir werden das alle noch extrem spüren.»
Obwohl die Swatch Group erst kürzlich sehr gute Zahlen – eine Gewinnsteigerung von rund einem Viertel im letzten halben Jahr – präsentiert hat, zeigt sich Hayek auch selbstkritisch. «Uns geht es immer noch sehr gut. Aber wir müssen in die Zukunft schauen, dort liegt das Problem. Wir haben einen spekulativ überbewerteten Franken, das darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen», sagt er im Interview.
Ein Signal setzen
Kritik übt der Swatch-Group-Chef zudem an der Strategie der Schweizerischen Nationalbank. Nachdem der Euro und der Dollar zum Franken neue Tiefstwerte erreicht haben, verlangt der Chef der Swatch Group von der Eidgenössischen Nationalbank im Kampf gegen die Frankenstärke eine höhere Inflation in Kauf zu nehmen und mehr Geld zu drucken.
«Eine Nationalbank muss viel langfristiger agieren.» Sie muss aus einer starken, unabhängigen Position handeln», sagt er. Sie müsste jetzt den Märkten signalisieren, dass sie einen weitere Frankenaufwertung auf keinen Fall tatenlos hinnehmen, sondern intervenieren würde.
An Devisenmärkten intervenieren
«Der Schaden wäre geringer als derjenige, den der harte Franken im Export und Tourismus anrichtet», sagt Hayek im Interview mit der «SonntagsZeitung». Trotz des Verlustes von 10,8 Milliarden Franken im ersten Halbjahr müsse die SNB erneut an den Devisenmärkten intervenieren. «Die Nationalbank kann jederzeit Geld drucken. Sie hat immer genügend Geld, um zu intervenieren.»
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