«Die Militärfreunde wollen vom Rechtsrutsch profitieren»
Heiner Studer, Präsident des Zivildienstverbandes, weist die Kritik von Sicherheitspolitikern zurück, der Zivildienst sei zu locker und dauere zu kurz.

Sicherheitspolitiker schlagen in der SRF-Sendung «10vor10» Alarm: Der Armee laufen die Leute davon und gehen zum Zivildienst. Zu Recht?
Das ist übertrieben. Letztes Jahr wurden von den knapp 40'000 Stellungspflichtigen immer noch rund 24'000 als militärdiensttauglich ausgehoben. Die Armee sagt, sie benötige für ihre Bestände 18'000 Rekruten pro Jahr. Die Zulassungen zum Zivildienst haben sich derweil bei rund 5400 bis 5800 Fällen pro Jahr eingependelt. Nach der Abschaffung der Gewissensprüfung 2009 sind die Zulassungen zwischenzeitlich auf 6700 hochgeschnellt. Darauf hat der Bundesrat reagiert, indem man zum Beispiel nicht mehr einfach aus dem WK heraus mit einem schriftlichen Gesuch in den Zivildienst wechseln kann. Zuerst muss ein Gespräch stattfinden und eine Wartefrist absolviert werden.