«Die Kamelmilch war das Schlimmste»
Kurz vor Ausbruch der Proteste hat Ghadhafi Oppositionelle zu sich zitiert. Er wollte sie überreden, ihre Pläne aufzugeben.

Al-Mahdi Kashbour hat sich seit zwei Wochen nicht mehr rasiert. Und er trägt immer noch dieselben Kleider. «Ich werde sie erst wechseln, wenn es so weit ist», sagt Rechtsanwalt Kashbour im Gerichtsgebäude von Benghazi, dem Sitz der libyschen Aufständischen. Mitglieder der Bürgerkomitees rennen hier über die Gänge, jugendliche Bewaffnete stehen herum. Draussen, auf der Uferstrasse, erfreut sich das Volk seit Tagen an seiner unvollendeten Revolution: Sprechchöre, Freudenfeuer, Familienfotos. Der 31-jährige Kashbour versucht sich in all dem Lärm an ein Gespräch zu erinnern: «Es ist ja schon ein paar Tage her, dass ich Ghadhafi in seinem Wüstenzelt getroffen habe.»