«Die Hausbesitzer müssen Massnahmen ergreifen»
Der Vizedirektor des Bundesamtes für Umwelt sagt, warum die sogenannten Hochwasser aus dem Nichts stark zugenommen haben, ob man sie verhindern kann und welche Regionen besonders gefährdet sind.
Herr Hess, 50 Prozent aller Überschwemmungs-Schadenfälle in der Schweiz entstehen abseits von Bächen oder Flüssen, wenn Wasser in grossen Mengen über das offene Gelände abfliesst. Trotzdem wird über dieses Phänomen noch nicht lange gesprochen. Warum nicht? Weil wir bis jetzt vor allem Modelle erstellt haben für Wasser, das in Flüssen oder Bächen abläuft. In den letzten fünf bis zehn Jahren haben wir aber gemerkt, dass die sogenannten Oberflächenabflüsse oder Hochwasser aus dem Nichts immer öfter vorkommen – mittlerweile sogar genauso oft wie gewöhnliche Überschwemmungen. Ihr Anteil an den Schadenfällen ist überraschend hoch. Das zeigt, dass wir das Phänomen unbedingt genauer erforschen müssen.