Nur ein Punkt für LangnauDie Fahrt auf der Achterbahn geht für die SCL Tigers weiter
2:3 nach Penaltyschiessen unterliegen die Emmentaler den ZSC Lions. Sie kämpfen dabei bemerkenswert. Doch bringt dieser Zähler Langnau halt nicht wirklich weiter.

Eines muss man den ZSC Lions lassen: Ihr Stadion ist ein absolutes Bijou. Mit dem Bau der Arena in Altstetten ist dem Club ein Wunder gelungen. Wer hätte gedacht, dass sich ein solches Vorhaben in der Stadt Zürich tatsächlich realisieren lässt, nach den Irrungen und Wirrungen um das geplante Fussballstadion?
Nun, dass die ZSC Lions die SCL Tigers bezwingen, ist gewiss kein Wunder. Vielmehr handelt es sich dabei für sie angesichts der sportlichen und finanziellen Überlegenheit um eine Pflichterfüllung. Und genau so bieder, wie dieses Wort tönt, kommt auch der 3:2-Sieg nach Penaltyschiessen zustande.
Saarela trifft bereits zum 20. Mal
Für die Emmentaler derweil sind die letzten Wochen mit einer Fahrt auf der Achterbahn vergleichbar. Da verlieren sie gegen die direkten Konkurrenten Kloten, Lausanne und Ambri sowie Schlusslicht Ajoie allesamt, bezwingen dafür mit Gottéron und Biel zwei Teams aus den Top 6, und das teilweise gar mit einer Galavorstellung.
Und auch wenn sie aus Zürich nur einen Punkt entführen und damit im Kampf um einen Platz im Pre-Playoff nicht vorankommen, zeigt sich einmal mehr: Wenn die Tigers in der Rolle des Underdogs agieren können, dann sind sie gefährlich.
Dabei beginnt die Partie für die Equipe von Thierry Paterlini denkbar schlecht. Bereits nach drei Minuten muss Jan Neuenschwander auf die Strafbank, dort allerdings sitzt er nur 41 Sekunden, dann trifft Dean Kukan mit einem sehenswerten Hocheckschuss zum 1:0. Die Langnauer Antwort auf diesen Dämpfer lässt nicht lange auf sich warten: Die Gäste nützen ebenfalls das erste Powerplay aus, Aleksi Saarela trifft nach feiner Vorarbeit von Harri Pesonen – es handelt sich bereits um sein 20. Tor in dieser Saison.
Nicht minder sehenswert ist Langnaus 2:1 (16.). Topskorer Marc Michaelis läuft durch die Zürcher Zone, lässt einen Verteidiger ins Leere gleiten und bedient dann Keijo Weibel, der ZSC-Goalie Simon Hrubec in der nahen Ecke erwischt. Die Zürcher allerdings können noch vor der ersten Pause reagieren, der auffällige Juho Lammikko – reüssiert im Powerplay.
Etwas Klasse zum Schluss
Natürlich, diese Partie wird kaum in die Geschichtsbücher eingehen. Dafür ist das Gebotene vor 10’220 Zuschauerinnen und Zuschauern viel zu zähflüssig. Ab dem zweiten Abschnitt dominiert Kampf und Krampf. Die Folge: Mehrmals geraten sich Akteure der beiden Teams in die Haare.
Das Ende bietet dafür eine Prise Dramatik. Erst trifft ZSC-Stürmer Alexandre Texier kurz vor Ende der regulären Spielzeit nur die Torumrandung, dann kann Langnaus Sebastian Schilt die Scheibe in der Verlängerung unter grösstem Körpereinsatz gerade noch auf der Linie klären.
Also muss das Penaltyschiessen entscheiden. Und in diesem zeigt der Favorit endlich seine Klasse: Lammikko und Simon Bodenmann reüssieren sehenswert, derweil alle Langnauer scheitern – wobei Vili Saarijärvi bei seinem Pfostenknaller auch Pech hat. Das passt ganz gut zu Langnaus Fahrt auf der Achterbahn.
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