Die deutsche Sehnsucht nach einem eigenen Roger Federer
Deutschland war einst die grösste Tennisnation Europas. Heute bleibt dem 80-Millionen-Land nur der neidische Blick über die Grenze - in die kleine Schweiz, wo Roger Federer zu Hause ist.

Vor seinem ersten Auftritt an den ATP Tour Finals in London gewährte Roger Federer dem deutschen Leitmedium «Bild am Sonntag» ein Interview. Und die erste Frage des Reporters war gleich die interessanteste: «Sagen Sie mal, Herr Federer, hätten sie nicht fünf Kilometer nördlich aufwachsen können?» Dann nämlich wäre Federer nicht im schweizerischen Münchenstein, sondern auf deutschem Gebiet gross geworden. Ob der 16-fache Grand-Slam-Champion ohne das vorbildliche Förderprogramm von Swiss Tennis den Weg an die Weltspitze gefunden hätte, ist zwar eine andere Frage, die Sehnsucht der Deutschen nach einem eigenen Tennisstar aber bleibt unbestritten.