Die besseren Menschen
Champagnerstände, Besuchermassen, Umsatzfieber: An der Art Basel kann man sehen, wie der boomende Markt die alte Kunstwelt aus den Angeln hebt.

Die Veranstalter nennen sie die wichtigste Kunstmesse auf dem Globus. Aber Künstler trifft man an der Art eigentlich nicht. Und wenn dann doch einer kommt, so wie der Amerikaner Joseph Kosuth vor einigen Jahren, dann sagt er hinterher, er sei sich vorgekommen «wie eine Nutte an einem Zuhälterkongress». Oder, so sein Kollege John Baldessari, der mit ihm nach Basel reiste: wie jemand, «der seinen Eltern beim Vögeln zusieht». Andere formulieren ihren Widerwillen weniger herb. Sie finden diese Messe aber gleichfalls «ein bisschen abschreckend», «irgendwo ekelhaft» oder «unglaublich oberflächlich». Warum? Weil es hier, so ein Schweizer Künstler, der anonym geblieben ist, «nur noch ums Geld geht». Weil die ganze Veranstaltung «nichts mit Kunst zu tun hat».