Die Ausländer kehren zurück
Die Schweizer Ferienorte stehen vor einer guten Wintersaison. Die Zahl der Übernachtungen dürfte erstmals wieder markant steigen – vor allem dank Gästen aus Europa.

Dieses Gefühl kannte der Schweizer Tourismus kaum mehr: Erfolg. In den letzten Jahren kämpfte die Branche mit stagnierenden Gästezahlen. Während die Schweizer zwar wieder mehr im Inland Ferien machten, blieben die Reisenden aus Europa zunehmend fern. Der starke Franken hatte Urlaub in den helvetischen Bergen für sie zu teuer gemacht. Hinzu kamen schneearme Winter, die der Reiselust nicht gerade förderlich waren.
Nun aber sieht es wieder einmal so richtig gut aus. Im abgelaufenen Sommer konnten die Hotels, Jugendherbergen und Co. in der Schweiz deutlich zulegen. 3,4 Prozent beträgt das um Effekte einer Änderung bei der Erhebung korrigierte Plus bei den Logiernächten im Vergleich zum Vorjahr, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) in ihrer neuesten Prognose zum Schweizer Tourismus schreibt. Am stärksten dazu beigetragen haben die Reisenden aus fernen Märkten wie etwa China, Indien, Südkorea oder USA.
Städte legen deutlich zu
Aber auch die Europäer reisen wieder lieber in die Schweiz, vor allem Gäste aus den Benelux-Staaten und Spanien kamen wieder häufiger. Die Ausländer sorgten insgesamt denn auch für 5 Prozent gestiegene Logiernächte. Die Inlandsnachfrage bleibt gemäss der KOF mit einem Plus von 1,3 Prozent ebenfalls «verhalten positiv». Der Trend wird sich im Winter fortsetzen, sind die ETH-Forscher überzeugt. Sofern diese Saison durchschnittlich viel Schnee fällt, werde das Wachstum der Logiernachtzahlen nochmals positiver ausfallen, schreiben sie. Sie rechnen für die Saison 2017/18 mit einer Zunahme der Übernachtungen um 3,3 Prozent. Von der positiven Entwicklung dürften alle Regionen etwas haben. «Während die alpinen Regionen insbesondere von Nachholeffekten profitieren, bleibt die Dynamik in den städtischen Gebieten über den gesamten Prognosehorizont am höchsten», heisst es im KOF-Bericht.
Die Deutschen kommen zurück
Hinter dem starken Plus stehen wiederum vor allem die ausländischen Feriensuchenden. «Angesichts der guten wirtschaftlichen Lage in den wichtigen Herkunftsmärkten und der zunehmenden Tourismusausgaben sind kräftige Impulse für den Schweizer Tourismus aus dem Ausland zu erwarten», prognostizieren die ETH-Experten. Dank der Erholung der Wirtschaft im Euroraum und der leichten Abschwächung des Frankens kämen wohl wieder deutlich mehr Gäste aus Europa in die helvetischen Alpen. «Für den kommenden Winter ist erstmals wieder mit steigenden Logiernachtzahlen bei den Gästen aus Deutschland, Frankreich und Italien zu rechnen», schreiben sie.
Die KOF resümiert denn auch: «Nach den starken Rückschlägen in den letzten Jahren scheint die Trendwende gelungen.» In den kommenden Jahren soll es so weitergehen. Im Sommer 2018 erwarten die Tourismusexperten eine Zunahme bei den Übernachtungen um 2,8 Prozent, im Winter 2018/19 um 2,2 Prozent und im Sommer 2019 um 2,4 Prozent.
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