Die Mask-Force des NationalratsDie Ask-Force testet heute exklusiv den präventiven Maulkorb
Die ziemlich wissende Ask-Force überlässt die Antwort auf eine zentrale Gegenwartsfrage für einmal ganz der Politik. Ein empirischer Test mit freudvollem Ausgang.

Unsere begnadete Fragestellerin A. Z. sieht auf Trottoirs und Velowegen massenhaft Masken. Warum sind es so viele? Warum sind sie oft noch sorgfältig zusammengefaltet? Obwohl der Schwerkraft nicht stärker ausgesetzt als etwa Papiertaschentücher, sei die Maske heute ein auffällig häufiger «Fallgegenstand», sagt A. Z.
Die Ask-Force hat schon vor Wochenfrist ihre Kompetenz in Maskenfragen belegt und kennt auch diesmal die Antwort. Aber aus aktuellem Anlass will sie sich nicht mit ihrem Wissen vordrängen, sondern gibt der Weisheit der nationalrätlichen Wirtschaftskommission (WAK) den nötigen Raum. Es ist ja die WAK, die fürsorglich dafür kämpft, dass Wissen und Wissenschaft im Hintergrund bleiben – und da gilt es tatsächlich empirisch zu prüfen, ob die Politik nicht grundsätzlich die besseren Antworten bereithält.
Erhellend ist die Antwort des rechtsbürgerlichen Edelkinder-Komitees. Jede abgezogene, weggeworfene und übers Pflaster flatternde Maske, heisst es da, sei ein ermutigender Protest gegen die von fremden Kräften angestrebte Verhüllung der guteidgenössisch-christlich-abendländischen Antlitze. Was A. Z. als Littering missdeutet, ist also sichtbar gewordener Freiheitswille.
Vom Freisinn hören wir auch Positives: Die vielen im öffentlichen Raum exponierten Masken belegten eindrücklich die Rückkehr zur ökonomischen Normalität. Das wirtschaftsbelebende Prinzip des materiellen Überflusses werde punktuell wieder fassbar. Die Grosszügigkeit, mit der selbst unbenutzte Masken der Umwelt anvertraut würden, sei ein Anzeichen allgemeiner Konsumfreude.
Von einer politischen Kraft, die derzeit unter dem Begriff Die Mitte firmiert, haben wir schliesslich erfahren, das Phänomen mache Hoffnung. Die oft akkurat und schön in der Mitte (!) gefalteten Masken seien nicht verloren gegangen, sondern stellten die mutige und zugleich subtile Frühlingsbotschaft dar, sich am 22. Märzen zu entfalten und für Zuwachs inmitten der Mitte-Wählerfamilie zu sorgen.
Offen gesagt hat die Ask-Force die letztgenannte und leicht frivol wirkende Aussage nicht ganz verstanden. Klar wird trotzdem: Drei Parteien, drei positive Wahrheiten. Das hätten wir mit einer bloss wissensbasierten Antwort nicht hingekriegt.
Soll die Ask-Force gleich mit der nationalrätlichen Wirtschaftskommission fusionieren? Antworten Sie an: askforce@derbund.ch
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Lol ! Masken-Littering ist mir in Köniz noch nicht aufgefallen. Ausser einer , die neben dem Abfall-Behälter direkt an der Bushaltstelle auf dem Boden lag. Die musste wohl als anonyme Meinungsäusserung gelten, etwa wie rote Säcklein am Boden neben dem RobiDog- Kasten. Also sind wir Könizer nur unwesentlich sauberer als Berner :-O ?