Kanadier mit DoppelpackDiDomenico führt den SCB ins Pre-Playoff
Geschafft! Der SC Bern qualifiziert sich mit einem souveränen 4:1-Erfolg gegen die ZSC Lions für das Pre-Playoff. Am Dienstag kommt es zum Duell gegen den EHC Kloten.

Trotz sportlich zähen Wochen verbreiten die Berner schon vor dem entscheidenden Duell gegen die ZSC Lions Optimismus. Bei den Eingängen der Postfinance-Arena werden Flugblätter mit Informationen zum weiteren Saisonverlauf verteilt. Allerdings mit dem Hinweis, dass der SCB derzeit so inkonstant auftrete, dass es auch sein könnte, dass er das Pre-Playoff verpasse. Man hätte auf die Bemerkung verzichten können. Der SCB lässt im bisher wichtigsten Spiel der Saison keine Zweifel über den Ausgang der Partie aufkommen.
Die Berner sind von Beginn weg bissiger, aktiver, entschlossener. Sie setzen nach, suchen die Zweikämpfe und drücken aufs Tempo. Und dann läuft einer heiss, der zuletzt für mächtig Diskussionsstoff sorgte: Chris DiDomenico.
Nach sechs Minuten stochert der Topskorer nach einem Abschluss des Verteidigers Romain Loeffel die Scheibe ein erstes Mal über die Linie. Kurz nach Spielhälfte sorgt «DiDo» dann nach einem perfekten Zuspiel von Dominik Kahun mit dem 3:0 in Überzahl für die Vorentscheidung. Ausgerechnet DiDomenico.
Während Monaten sorgte der egozentrische Kanadier mit seinen eigenmächtig verlängerten Einsätzen für rote Köpfe. Vor einer Woche gab der Club dann die Trennung des 34-Jährigen per Ende Saison bekannt. Trotz eines bis 2024 laufenden Vertrags. DiDomenico fühle sich nicht wohl in Bern, hiess es. Nun kehrt der Stürmer nach seiner Schwalben-Sperre im entscheidenden 52. Spiel ins Team zurück – und führt den SCB mit zwei Treffern zum Sieg.
Anders als im Vorjahr, als den Bernern im letzten Duell gegen Lausanne noch die Hände zitterten und sie nach einer 1:4-Niederlage gegen Lausanne die Top 10 verpassten, lassen sie dieses Mal keine Nervosität aufkommen. Die Massnahme von ZSC-Coach Marc Crawford, beim Stand von 0:3 seinen Torhüter Simon Hrubec durch Jeffrey Meyer zu ersetzen, bleibt wirkungslos. Und als Yannick Weber sechs Minuten vor Schluss verkürzen kann, antwortet der SCB 61 Sekunden später mit dem vierten Treffer.
Es sind die Leader, die den SCB ins Pre-Playoff führen. Joël Vermin, der zuvor während 16 Partien ohne Treffer blieb, stellt noch im ersten Drittel auf 2:0. Oscar Lindberg, der mit seiner Strafe den einzigen Zürcher Treffer verschuldete, macht seinen Fauxpas wieder gut, trifft zum dritten Mal in Folge.
«Steht auf, wenn ihr Berner seid», fordern die Fans auf der imposanten Stehrampe zweieinhalb Minuten vor Schluss. Es kommt zu stehenden Ovationen. Und ab Dienstag zum Duell mit Kloten. «Jetzt wollen wir mehr», sagt Verteidiger Mika Henauer.

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