«...der verliert dann halt»
Bei den Young Boys ärgert man sich nach der überraschenden und bitteren 1:3-Niederlage beim Aufsteiger FC Vaduz über die ungenügende Chancenauswertung, die krassen Fehler in der Defensive – und den Schiedsrichter.
Phasenweise hatte es während des Spiels ausgesehen, als ob einige Fussballer auf dem Rasen die Nerven verlieren könnten, Schiedsrichter Claudio Circhetta hatte das Geschehen nicht immer im Griff. Am Ende eines für YB bitteren Nachmittags aber hatten sich alle Beteiligten wieder gefasst. Natürlich war die Spielleitung ein Thema bei den Bernern, und Vladimir Petkovic, als besonnener Trainer bekannt, sprach nach der 1:3-Niederlage in Vaduz deutliche Worte: «Die Leistungen der Schiedsrichter in den letzten Wochen waren ungenügend.» Vor einer Woche waren es die Young Boys gewesen, die gegen Bellinzona beim 3:0-Heimsieg von einem krassen Fehlentscheid profitiert hatten. Am Sonntag aber waren sie es, denen ein Penalty verweigert wurde. Der starke Vaduz-Torhüter Thorsten Kirschbaum gab zu, dass es nach 25 Minuten Elfmeter für YB hätte geben müssen, als er Carlos Varela foulte. «Das war ärgerlich, denn wenn wir dort den Ausgleich erzielen und Kirschbaum die rote Karte erhält, sieht es gut für uns aus», sagte Alain Baumann. Der YB-Sportchef analysierte die Niederlage nüchtern: «Es war klar, dass wir irgendwann wieder verlieren würden. Aber es wäre mir lieber gewesen, wenn der Gegner besser gespielt hätte.» Selber hätten sie sich geschlagen, das war der Tenor im Berner Lager. «Wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen», sagte Baumann. «Wer so viele Torchancen vergibt wie wir heute, der verliert halt dann eine solche Partie.»
Die Geschenke an Vaduz
Auch Trainer Petkovic kritisierte die schwache Chancenauswertung seines Teams. «Und der Gegner hat mit drei Standardsituationen und dank drei Geschenken von uns drei Tore erzielt.» So kann man die Begegnung, ein bisschen überspitzt formuliert, auch zusammenfassen. «Wir haben eigentlich gar nicht schlecht gespielt und das Spiel im Griff gehabt», sagte Marco Wölfli. «Aber wir haben vorne nicht überzeugt im Abschluss. Und wir haben hinten Fehler gemacht.» Miguel Portillo sah beim ersten Gegentor schlecht aus, und Marc Schneider unterlief beim 2:0 der Gastgeber ein Eigentor. Wölfli, der Torhüter, schliesslich leistete sich beim dritten Vaduzer Treffer einen Fehlgriff, als er einen Ball fallenliess, den der Isländer Stefan Thordarson, einer der zahlreichen Vaduzer Einkäufe in der Winterpause, über die Linie schob. «Das war ganz schwach», sagte Wölfli. «Es tut mir leid, aber wahrscheinlich war das heute typisch für uns.»
Lange wollen sich die Young Boys mit dem Ausrutscher im Fürstentum nicht aufhalten. «Vaduz ist kein Angstgegner von uns», sagte Petkovic abschliessend. «Mit besserer Chancenauswertung hätte YB alle drei bisherigen Spiele gewonnen.» So aber resultierte nach zwei Nullzunull gestern eine überraschende Niederlage. «Wir sind enttäuscht, aber es geht weiter», sagte Mittelfeldspieler Mario Raimondi. «Und es ist gut für uns, können wir die Niederlage am nächsten Sonntag im Heimspiel gegen den Leader FC Zürich gleich wieder korrigieren.» (fdr)
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