Der Streit zwischen Japan und China droht zu eskalieren
Seitdem Japan einen chinesischen Fischkutter-Kapitän verhaftet hat, ist ein diplomatischer Streit zwischen beiden Ländern entbrannt. Jetzt hat China vier Japaner im Visier.

Neue Runde im jüngsten chinesisch-japanischen Streit: Die Behörden in China ermitteln gegen vier Japaner, die ohne Erlaubnis ein militärisches Sperrgebiet betreten und illegal Militäreinrichtungen gefilmt haben sollen. In der kurzen Meldung der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua wird nicht erwähnt, ob die vier Japaner in Gewahrsam genommen wurden. Bei den Männern handelt es sich wahrscheinlich um Mitarbeiter des japanischen Baukonzerns Fujita.
Die vier Männer hätten über chemische Waffen geforscht, die von den japanischen Streitkräften im Zweiten Weltkrieg zurückgelassen worden seien, erklärte die Firma. Zweck der Forschung sei es gewesen, ein Angebot für Aufräumarbeiten abzugeben. «Wir hoffen, dass sie bald freigelassen werden», sagte ein Firmensprecher.
Der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao sagte am Dienstag am Rande der UN-Vollversammlung in New York ein Treffen mit Kan ab und drohte Tokio mit weiteren Schritten, sollte ein nach einer Schiffskollision festgenommener chinesischer Kapitän nicht freigelassen werden. Der Schiffsunfall fand am 7. September in der Nähe von zwei Inseln statt, die zwischen Japan, China und Taiwan umstritten sind.
Die USA stellen sich hinter Japan
Unterdessen erhält Japan Rückendeckung von US-Präsident Barack Obama. Dieser hat die Bedeutung der amerikanisch-japanischen Partnerschaft hervorgehoben. Die Allianz beider Staaten sei einer der «Ecksteine des Friedens und der Sicherheit in der ganzen Welt», sagte er an am Donnerstag der Seite des japanischen Ministerpräsidenten Naoto Kan am Rande der UN-Vollversammlung in New York. Auf den jüngsten diplomatischen Streit zwischen Tokio und Peking ging Obama nicht direkt ein.
US-Generalstabschef Admiral Mike Mullen stellte sich unterdessen ganz offen auf die Seite Japans. Vor Journalisten in Washington sagte er, er hoffe, dass die diplomatischen Bemühungen zur Entspannung der Lage zum Erfolg führten. Aber, so fügte er hinzu, «wir unterstützen sehr, sehr stark unseren Verbündeten in der Region, Japan.» US-Verteidigungsminister Robert Gates sagte mit Blick auf den Konflikt: «Wir würden unsere Bündnisverpflichtungen erfüllen.» Konkreter wollte er sich dazu nicht äussern.
dapd/jak
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