Auswärtssieg in GenfDer SCB trotzt der Müdigkeit
Der SC Bern gewinnt auswärts gegen das Spitzenteam Servette 4:3. Simon Moser schiesst zwei Tore, und Goalie Philip Wüthrich verhindert am Schluss den Ausgleich.

Übermüdung führt oft zu Konzentrationsschwächen, verminderter Leistungsfähigkeit und Übellaunigkeit. Diese Symptome waren am Dienstag gegen den EHC Biel – es war der vierte Match in fünf Tagen – beim SC Bern deutlich zu sehen. Die Mutzen leisteten sich Flüchtigkeitsfehler sowie auf Frustration basierende Strafen. Und ab dem zweiten Drittel liefen ihnen die frischeren Seeländer förmlich um die Ohren. SCB-Coach Mario Kogler erwähnte, nachdem sein Team ein 2:0 verspielt und 2:4 verloren hatte, «falsche Entscheidungen und mangelnde Cleverness».
Für den Auftritt in Genf stellte sich daher die Frage: Würde der eine freie Tag genügen, die Batterien wieder aufzuladen? Zumindest physisch wirken die Berner erholt. Mit dem Spitzenteam Servette, das über das effizienteste Powerplay, die beste Bully-Bilanz und die gefährlichsten Ausländer der Liga verfügt, halten sie ausgezeichnet mit. Klar, Aussetzer gibt es erneut. So begeht Mika Henauer nahe am eigenen Tor einen technischen Fehler, der zu einer Grosschance von Joël Vermin führt. Und dass Vermin, Berner in Genfer Diensten, 46 Sekunden nach der ersten Pause doch noch trifft, ist auf einen katastrophalen Fehlpass Vincent Praplans in der eigenen Zone zurückzuführen.
Andersson hat einen Lauf
Aber als Praplan das Malheur passiert, führt der SCB schon 2:0. Zuerst hat Captain Simon Moser in Unterzahl getroffen und danach Calle Andersson Servette-Goalie Gauthier Descloux auf der Stockhandseite erwischt. Der Schwede hat einen Lauf; es ist sein vierter Treffer innert vier Partien.
Und es kommt für die Berner noch besser: Moser, dem die Belastung nicht anzumerken ist, erhöht nach einem wunderbaren Doppelpass von André Heim und Kyen Sopa auf 3:1. Und auch auf das zweite Tor der Gastgeber vermögen die durchwegs gefährlichen Berner zu reagieren. Cory Conacher krönt eine feine Einzelleistung mit dem vierten Treffer.
Doch Servette lässt nicht locker und bucht zum dritten Mal den Anschlusstreffer. Danach steht SCB-Goalie Philip Wüthrich unter Dauerbeschuss; im letzten Drittel fliegt die Scheibe 22-mal auf ihn zu. Mit viel Können und etwas Glück verhindert er den Ausgleich. Mit dem 4:3-Sieg holt der SCB drei wichtige Punkte. Der Vorsprung auf das elftklassierte Ambri beträgt nun vier Einheiten. Doch auf den Lorbeeren ausruhen liegt nicht drin. Der Stress geht weiter: Am Wochenende trifft Bern daheim zweimal auf Lugano.
Langnau verliert gegen Lausanne
Im zweiten Spiel des Abends empfingen die SCL Tigers Lausanne. Und die Vorzeichen für einen Emmentaler Sieg standen gut, hatten die Langnauer doch ihren einzigen Erfolg in den letzten zehn Partien gegen Lausanne feiern können. Doch daraus wurde nichts. Die Gäste vom Genfersee setzten sich beim abgeschlagenen Tabellenletzten dank Toren von Cory Emmerton (8.) und Denis Malgin (28.) 2:1 durch. Julian Schmutz hatte nach 21 Minuten für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt.
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