4:0 gegen BielDer SCB meldet sich mit einem Derbysieg zurück
Nach sieben Niederlagen in den letzten acht Spielen hat der SCB eine starke Reaktion gezeigt – und Chris DiDomenico sorgt für Furore.

Der SC Bern ist 2023 das schwächste Team der National League – mit Abstand. Bis zum gestrigen Berner Derby hatte selbst Ajoie seit dem Jahreswechsel noch sechs Punkte mehr geholt. Der EHC Biel hingegen hat sich auf Tabellenplatz 2 etabliert. Nach einem kleinen Tief mit vier Niederlagen in Folge hatten die Spieler die Köpfe zusammengesteckt. Und siehe da: die Seeländer reihten gleich wieder drei Siege aneinander.
Die sofortige Wende zum Guten spricht für ein intaktes Teamgefüge und ein fest verankertes Selbstvertrauen bei den Bielern. Zumindest Letzteres fehlt dem SCB derzeit, obwohl sie im Dezember bewiesen hatten, dass sie mit genügend Disziplin und Leidenschaft mit jedem Gegner mithalten können. Mindestens.
Diese damaligen Qualitäten zeigten sich auch im ersten Drittel des Berner Derbys, als der SCB den Gast bei personellem Gleichstand beinahe nach Belieben dominierte. Nach neun Minuten führte Bern bei einem Torschussverhältnis von 14:2 durch die Treffer Chris DiDomenicos sowie Cody Goloubefs 2:0. Weil Joël Vermin aus bester Position nur die Latte traf und SCB-Keeper Philip Wüthrich in Unterzahl zwei Glanzparaden zeigte, änderte sich am Resultat bis zur ersten Pause nichts mehr.
Mit Loeffel und Henauer
Dass der SCB anders als zuletzt etliche Torchancen kreieren konnte, war auch auf die verbesserte Personalsituation zurückzuführen. Romain Loeffel kehrte nach sechswöchiger Absenz in die Aufstellung zurück, und mit Mika Henauer war ein weiterer Offensivverteidiger in dieser Saison gar erstmals dabei.
Im zweiten Abschnitt hatten sich die Seeländer an die überraschend hohe Intensität und das harte Körperspiel der Gastgeber gewöhnt. Es war nun ein Duell auf Augenhöhe. So stellte sich die Frage: Wie würde die zuletzt so erfolglose und verunsicherte Mannschaft Toni Söderholms dem Druck Stand halten?
DiDomenico wie er leibt und lebt
Die Gastgeber liessen nur wenige gute Chancen der Bieler zu. Und wenn es doch mal gefährlich wurde, war der starke Wüthrich zur Stelle. Für Hektik sorgte einzig noch DiDomenico, als er Damien Brunner attackierte und in der Folge je ein Spieler auf die Strafbank wanderte. Der SCB-Topskorer war es dann auch, der in der 57. Minute für die Entscheidung sorgte.
Und kurz vor Schluss lieferte er sich eine Schlägerei mit Yannick Rathgeb, die mit einem heftigen Wortgefecht im Garderobenbereich seine Fortsetzung fand. Der Anstifter war diesmal aber der Bieler Verteidiger gewesen, der im Derby total 31 Minuten sammelte. Letztlich landete der SCB einen ebenso verdienten wie wichtigen 4:0-Sieg. Spielten die Mutzen, die am Sonntag noch in Kloten antreten, immer so, stünden sie in der Tabelle deutlich weiter vorne als auf Tabellenplatz 7.

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