Der Lachs schwimmt wieder in der Schweiz
27 Jahre nach dem Unfall von Schweizerhalle, der zu einem Fischsterben führte, scheint sich der Lachs wieder in der Schweiz anzusiedeln. Schon in zehn Jahren könnte wieder ein beträchtlicher Bestand vorhanden sein.

Fischer haben im Mai letzten Jahres im Rhein bei Rheinfelden AG einen fast 90 Zentimeter langen und 6 Kilo schweren Fisch gefangen. Untersuchungen haben nun ergeben, dass es sich tatsächlich um einen Atlantischen Lachs handelt. Dass die Fische den Weg vom Meer den Rhein hinauf finden können, sei ein Wunder, sagt David Bittner, Bereichsleiter Fischerei beim Kanton Aargau, gegenüber Redaktion Tamedia.
Der Lachs war am 23. Mai 2012 im Zählbecken des neuen Wasserkraftwerks Rheinfelden an der schweizerisch-deutschen Grenze von Mitgliedern des Fischervereins Karsau (D) gefunden und gefangen worden. Er wurde nach der Bestimmung und Vermessung wieder in die Freiheit entlassen.
Lachse dürfen nicht gefangen werden
Die Analyse der Universität Bern habe nun noch die Bestätigung gebracht, dass es sich um einen Atlantischen Lachs handle und nicht um eine Meerforelle oder einen anderen Fisch, sagt David Bitter. Zuerst werde das Tier aber sicher geschützt. Es werde eine ganze Weile dauern, bis man den Fisch wieder fangen dürfe.
Vor hundert Jahren war der Lachs einer der häufigsten Fische in Basel, mit der zunehmenden Bebauung des Rheins mit Kraftwerken ging der Fischbestand jedoch zurück, bis in den 50er-Jahren der Lachs ganz verschwand. Nach dem Unfall von Schweizerhalle 1986, als hochgiftiges Löschwasser im Rhein zu einem massiven Fischsterben geführt hatte, gab es erstmals Bestrebungen, Fischsorten wieder gezielt anzusiedeln. Seither besserte sich die Qualität des Rheinwassers kontinuierlich. Fischtreppen wurden gebaut, damit die Lachse bebaute Flussstellen überwinden können.
Seit Anfang April 2012 werden Fische, welche die neuen Aufstiegsmöglichkeiten beim Wasserkraftwerk Rheinfelden benutzen, gezählt und vermessen. David Bittner glaubt, dass bis im Jahr 2020 die Fische nicht nur bis Basel schwimmen, sondern auch weiter rheinauf ziehen. «In zehn Jahren wird in der Schweiz wieder einen beträchtlicher Bestand an Lachsen vorhanden sein.»
SDA/kle
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