«Der Kolonialismus hat nie aufgehört»
Wilfried N'Sondé, Schriftsteller und Gastprofessor an der Universität Bern, über den Heiligen Geist, das Ende der Arbeit und die «Produktion» von Armut.

Adrian Moser
Herr N'Sondé, Sie sind im Kongo-Brazzaville geboren und am Rand von Paris aufgewachsen. Sie haben 24 Jahre in Berlin gelebt und leben wieder in Paris. Woher sind Sie?
Man kommt nicht von einem Ort, das ist ein mentales Konstrukt. Komme ich aus Bern, weil ich zurzeit hier wohne? Oder aus Berlin, weil ich 24 Jahre da gelebt habe? Das Einzige, was klar ist: Ich komme aus dem Bauch meiner Mutter.