Berner Podcast «Gesprächsstoff»«Der Einsatz von Lehrpersonen ohne Diplom ist dramatisch»
In der Schweiz fehlen so viele Lehrpersonen wie noch nie. Besonders kritisch ist es im Kanton Bern. Was bedeutet das für jene, die erst in den Beruf einsteigen?
Ende Mai waren es im Kanton Bern noch rund 400 Stellen an Schulen, die unbesetzt waren. Nicht selten greifen Schulleitungen zum Telefon und wenden sich direkt an die Pädagogische Hochschule in Bern, wenn sich einmal mehr niemand meldet auf das Stelleninserat.
«Ich hatte noch nie so viele Telefonate mit Schulleitungen wie in letzter Zeit», sagt Irene Guidon. Sie ist Leiterin des Studiengangs Studienbegleitender Berufseinstieg an der PH Bern. Ein Projekt, das vor vier Jahren als Massnahme gegen den Lehrkräftemangel im Kanton Bern initiiert wurde.
Dabei wird das Bachelorstudium auf vier Jahre ausgedehnt, damit die Studierenden bereits während der Ausbildung in den Beruf einsteigen und dabei begleitet werden können. Um den harten Berufseinstieg abzufedern, damit Lehrpersonen gesund im Beruf verbleiben können, ohne ihr Pensum reduzieren zu müssen.
Auch Melea Liechti hat bereits als Lehrerin gearbeitet. Sie studiert an der PH im Master Geschichte & Geografie, Musik, Deutsch und Englisch und ist Vizepräsidentin der Vereinigung der Studierenden an der PH Bern. Wie geht es den Studierenden, die wegen des Mangels an Lehrpersonen oft viel früher bereits zu unterrichten beginnen? Was hält sie davon, dass Schulen in der Not auch Personen ohne pädagogische Ausbildung anstellen? Und wo sieht sie als angehende Lehrerin Handlungsbedarf? Darüber spricht sie in der neuen Folge des Podcasts «Gesprächsstoff».
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