Den «Spion» plagt das Heimweh
Die USA haben Igor Sutjagin aus der Strafkolonie befreit. Glücklich ist er darüber nicht.

Igor Sutjagin war gerade damit beschäftigt, in der Strafkolonie Archangelsk eine Baracke zu flicken, als er Anfang Juli ohne Angabe von Gründen abgeholt wurde. Er verbüsste dort, im Norden Russlands, eine 15-jährige Strafe wegen Spionage. Der Wissenschafter soll Ende der 90er-Jahre Geheimnisse über Russlands dahinrostende Atom-U-Boote an den amerikanischen Geheimdienst CIA verraten haben. Noch in den Sträflingskleidern verfrachtete man Sutjagin nach Moskau und weiter nach Wien. Von dort wurde er zusammen mit drei anderen Männern gegen zehn in den USA gefangene russische Spione getauscht und nach London gebracht.