David gegen Goliath in der CVP
Mit seiner frühen Bundesratskandidatur hat Dominique de Buman die Strategie der CVP-Spitze durchkreuzt. Ob der Nationalrat zugunsten des Favoriten Urs Schwaller verzichtet, ist ungewiss.
Heute Mittwoch trifft der Wahlausschuss der CVP Schweiz den Freiburger Nationalrat Dominique de Buman zu einer Aussprache. «Wir wollen von jedem Bundesratskandidaten hören, wie er seine Wahlchancen in der Bundesversammlung beurteilt, und wir bringen dabei Rückmeldungen von unseren ersten Kontakten mit anderen Parteien ein», sagt der Luzerner Ständerat Konrad Graber, der den Ausschuss präsidiert. Mit dem Freiburger Ständerat Urs Schwaller, der als haushoher Favorit für die Kampfkandidatur der CVP gilt, hat die Aussprache bereits stattgefunden.Die vom Wahlausschuss gesetzte Anmeldefrist läuft zwar erst am 31. August ab. Aber laut Graber sind nach dem Verzicht von Parteipräsident Christophe Darbellay weitere Bewerbungen bis zur Fraktionssitzung Ende August eher unwahrscheinlich. Kompliziert sind die Verhältnisse in der Freiburger CVP-Familie. Als die CVP der Stadt Freiburg am 8.August die Kandidatur von Nationalrat de Buman bekannt gab, war die Irritation über das Vorpreschen weitherum gross. Der Wahlausschuss hatte nämlich empfohlen, Bundesratsanwärter sollten sich erst in der zweiten Augustwoche outen. De Buman hielt sich nicht ans Drehbuch. In der Freiburger CVP gabs nicht nur deswegen Ärger. Der ebenfalls überraschte Präsident der Kantonalpartei, der Deutschfreiburger Emanuel Waeber, reagierte heftig auf eine Aussage des welschen Präsidenten der Stadtpartei und Fraktionschefs im Grossen Rat, Jean-Pierre Siggen, Ständerat Schwaller sei «kein Romand». Nun bemühen sich beide Seiten, die Spannungen nicht weiter anzuheizen. Der kantonale Parteivorstand werde nächsten Montag voraussichtlich beide Kandidaturen an die Bundeshaus-Fraktion weiterleiten, sagt Waeber. So wird der Wahlausschuss zwei Freiburger beurteilen müssen. Dieses Kräftemessen zwischen Goliath Schwaller und David de Buman dürfte nicht wie in der Bibel enden. Fraglich ist nur, ob sich die Fraktion wirklich geschlossen hinter ihren Kampfkandidaten stellen wird und de Buman seine Ambitionen aufgibt. Hält er sich im Rennen, sieht der Schwyzer Ständerat Bruno Frick aber nicht schwarz: «Wenn Schwaller in der Fraktion klar siegt, wird das seine Position in der Bundesversammlung nicht schwächen.»>
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