Dauerregen im Tessin – Klinik in Locarno wird evakuiert
Die Regenpause im Tessin ist vorbei, es schüttet wieder wie aus Kübeln. In Locarno werden deshalb die Patienten einer Klinik nach Hause geschickt.
Nach einer Regenpause am Wochenende dominiert im Tessin wieder der Dauerregen. Morgen Dienstag sollte in Locarno sicherheitshalber eine Klinik evakuiert werden. Für den Lago Maggiore könnte ebenfalls morgen die Warnstufe Vier gelten, die zweithöchste von fünf Stufen.
Die in Seenähe gelegene Klinik Sta. Chiara werde wegen drohenden Hochwassers aus Sicherheitsgründen geräumt, sagte Klinikdirektor Guido Bernasconi am Montagabend auf Anfrage. Er bestätigte eine Meldung der Bildagentur Ti-Press. Die derzeit 80 Patientinnen und Patienten der Klinik würden verlegt oder nach Hause geschickt.
Im Jahr 2000 von Hochwasser betroffen
20 Personen - akute Notfälle - würden in das nahegelegene Spital «La Carità» verlegt. Die rund 60 weiteren Patienten werden laut Bernasconi in Altersheime umquartiert oder in ambulante Anlaufstellen. Einige würden auch nach Hause geschickt. Die Evakuierung der Klinik sei für Dienstagvormittag geplant.
Das Klinikgebäude, das etwa 50 Meter vom Seeufer entfernt ist, war im Jahr 2000 vom Hochwasser betroffen, als wegen anhaltenden Dauerregens auch die Piazza Grande von Locarno überschwemmt worden war. Diese Situation wolle man mit der Evakuierung verhindern, sagte Bernasconi.
Im Oktober 2000 erreichte der Lago Maggiore seinen bisher höchsten Pegelstand, nämlich 197,58 Meter, wie ein Vertreter des Geologischen Instituts der Tessiner Fachhochschule Supsi ausführte. Im Jahresdurchschnitt liege der Wasserstand bei 193,5 Metern.
Rekordwert wird wohl nicht erreicht
Bereits vergangene Woche hatte Dauerregen die Pegel von Lago Maggiore und Luganersee steigen lassen. Infolge der in den nächsten Tagen erwarteten neuen Regenfälle könne der Wert bei 195 Metern liegen - das sei genug, um ufernahe Gebiete zu überschwemmen, sagte der Supsi-Sprecher.
Dass der Rekord von 2000 noch erreicht wird, sei Mitte November eher unwahrscheinlich, sagte der Supsi-Sprecher. Ein Sprecher von MeteoSchweiz in Locarno sagte, dass für die Tessiner Seen am Dienstag die Warnstufe Vier gelten könnte, die zweithöchste.
In der vergangenen Woche hatte starker Regen in der Gemeinde Curio im Malcantone einen Erdrutsch ausgelöst, bei dem eine junge Mutter und ihr Kind ums Leben kamen. Das Rustico, in dem die beiden wohnten, wurde von rund 1000 Kubikmetern Erdreich zerstört.
SDA/fko
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