Unschuldsvermutung und PolizeikritikDas ist die Verteidigungsstrategie der «Effy 29»-Besetzer
Im Prozess um die Hausräumung an der Effingerstrasse kommt nun die Verteidigung zu Wort. Sie lässt kein gutes Haar an der Anklageschrift und verlang für alle 16 Angeklagten den Freispruch.

Letzte Woche herrschte bei den Beschuldigten oft eisernes Schweigen. Bis auf zwei Ausnahmen verzichteten die 16 Beschuldigten, vor Gericht auszusagen. So wurden im «Effy 29»-Prozess kaum neue Tatsachen dazu bekannt, was während der Räumung der besetzten Liegenschaft passiert ist, als sie 2017 von der Polizei geräumt wurde. Auf dieser Unklarheit baute die Verteidigung ihre Strategie auf. In den Plädoyers der Anwältinnen und Anwälte wurde dabei vor allem auf die Anklageschrift an sich gezielt, die bestenfalls als «Verzweiflungsakt» oder «Bankrotterklärung» bezeichnet wurde. Es wurde die Einstellung des Verfahrens sowie der Freispruch aller Personen in allen Anklagepunkten gefordert.