Das grösste Flüchtlingsdrama der Welt
Seit drei Jahren tobt der Bürgerkrieg in Syrien. Das Flüchtlingshilfswerk der UNO ist empört über die Gleichgültigkeit der Weltgemeinschaft.
Seit dem Ausbruch des Konflikts vor drei Jahren flohen laut der UNO mehr als 2,5 Millionen Syrer ins Ausland; weitere 6,5 Millionen wurden Vertriebene im eigenen Land. Insgesamt seien das bereits mehr als 40 Prozent der Bevölkerung Syriens, heisst es in einer heute veröffentlichten Erklärung des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR). Mindestens die Hälfte der vom Krieg vertriebenen Syrer seien Kinder.
«Dass sich eine derartige humanitäre Katastrophe vor unseren Augen abspielt, ohne dass es nennenswerte Fortschritte bei Versuchen gibt, das Blutvergiessen zu stoppen, ist unglaublich», sagte der UNO-Flüchtlingskommissar António Guterres. Es dürften keine Mühen gescheut werden, die Leiden dieser unschuldigen Menschen zu lindern. Auch die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften appellierte an die Weltgemeinschaft, stärker auf ein Ende des Blutvergiessens in Syriens hinzuwirken. Helfer des Syrischen Roten Halbmonds würden mittlerweile unter grössten Schwierigkeiten mehr als drei Millionen Notleidende versorgen. Bereits 34 Mitarbeiter dieser Organisation seien während ihres humanitären Einsatzes getötet worden.
Europa nimmt nur wenig Flüchtlinge auf
Angesichts der immer noch nur geringen Aussichten auf eine politische Lösung rechnen Hilfsorganisation damit, dass die Not weiter zunimmt und sich noch viel mehr Menschen zur Flucht gezwungen sehen werden. Dabei würden immer mehr Syrer auch ausserhalb der Region um Aufnahme bitten.
In Europa - ohne Berücksichtigung des europäischen Teils der Türkei - haben laut UNHCR seit Beginn des Konflikts 56'000 Syrer Asyl beantragt, die meisten von ihnen in Schweden und Deutschland. Insgesamt seien bislang weniger als vier Prozent der syrischen Flüchtlinge nach Europa gekommen. Hingegen habe allein die Türkei mehr als 625'000 Syrer aufgenommen.
Die weitaus meisten Flüchtlinge des syrischen Bürgerkriegs - nahezu eine Million - leben im Libanon. Die Zahl könne bis Ende 2014 auf 1,6 Millionen steigen, warnte das UNHCR. Bereits jetzt kämen statistisch auf 1000 Libanesen 230 syrische Flüchtlinge.
SDA/ldc
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