Das Geld aus der Cloud
Die Schweizer Musikbranche atmet auf: Nach 16 Jahren der Krise machte sie 2016 erstmals wieder mehr Umsatz.

Das Schweizer Geschäft mit dem Verkauf von Musik ist 2016 gewachsen. Um ein einziges Prozent zwar nur. Ein Blick in die Geschichte zeigt aber, wie wichtig dieses Ereignis für die Branche ist: Letztmals gab es nämlich im Jahr 2000 einen Umsatzgewinn. Danach brachen die Verkäufe von 312 Millionen auf heute 84,6 Millionen Franken ein. Damit folgt der Schweizer Musikmarkt dem internationalen Trend – weltweit hatte sich das Geschäft schon ein Jahr früher stabilisiert.
Die Trendumkehr verdankt sich dem Aufstieg des Streamings. Die Hörabos bei Apple, Spotify oder Deezer brachten 2016 in der Schweiz knapp 23 Millionen Franken ein und überholten somit die Verkäufe von Downloads (21,7 Millionen). Insgesamt überflügelte das Geschäft mit digitalen Formaten hierzulande damit den Handel mit physischen Tonträgern wie CDs oder LPs (40 Millionen). Der Umsatz mit Streaming wuchs im vergangenen Jahr um 50 Prozent, während jener mit Downloads um 12 Prozent sank. Das Streaming hat damit bereits einen Anteil von 27 Prozent am gesamten Markt.
Im Schatten dieser Entwicklung hielt der Vinyl-Boom an, wo die Verkäufe gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent auf 3,7 Millionen Franken zunahmen. Ein höherer Umsatz mit Langspielplatten wurde in der Schweiz damit letztmals 1991 erzielt, wenige Jahre nach der Einführung der CD. Die Jahreszahlen wurden heute von der Ifpi bekannt gegeben, dem Branchenverband, in dem rund 40 Schweizer Plattenfirmen zusammengeschlossen sind. (TA/cf)
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