Das Geheimnis des Strichs
Sie ist in der Kunst ebenso grundlegend wie wandelbar: die Linie. Eine gelungene Ausstellung im Kunsthaus Zug rückt sie nun ins Rampenlicht. Wir bieten einen Einblick.
Wie viele Linien braucht es, um ein menschliches Gesicht zu skizzieren? Zehn? Hundert? Oder noch viele mehr? Markus Raetz reicht eine Einzige: Der Schweizer Künstler hat einen Draht so zurechtgebogen, dass er, von einer Seite betrachtet, ein menschliches Profil wiedergibt, aus einer anderen Perspektive jedoch die geschwungene Kurve von Nacken und Hinterkopf. Erst mithilfe eines Spiegels werden beide Ansichten gleichzeitig erkennbar und fügen sich so zu einem kapitalen Ganzen.