Das Erbe der liberalen Querdenker
Die Grüne Freie Liste (GFL) möchte bei den Wahlen 2016 das Rot-Grün-Mitte-Bündnis aufmischen. Die Kritik an politischer Erstarrung und Machtarroganz prägte schon die Anfänge der Kleinpartei.
Weingläserklirren, Stimmengewirr, Ansprachen. Dazwischen Mundartlieder von Neo-Troubadour Nils Althaus und Celloklänge. Stilvoll-dezent, wie es sich für eine Partei der Gebildeten und kulturell Interessierten und Engagierten gehört, feiert die Grüne Freie Liste (GFL) am Samstag in der Villa Stucki, Berns prächtigstem Quartiertreff, ihren Ursprung: die Gründung des Jungen Bern (JB) von 1955. Man blickt zurück, bevor die Mitgliederversammlung im November Entscheide für die Zukunft fällt. Die GFL-Strategen wollen, dass die Kleinpartei im Rot-Grün-Mitte-Bündnis an Einfluss gewinnt. Seit 15 Jahren nicht mehr im Gemeinderat vertreten, fühlt sich die GFL zur Wasserträgerin von Rot-Grün degradiert. Nun will sie bei den Wahlen 2016 einen Sitz in der Stadtregierung holen und eventuell gar im Kampf ums Stadtpräsidium mitmischen.