Das Deutschland von Löw
Der Erfolg der deutschen Auswahl kommt nicht von ungefähr.
Zehn Jahre ist Joachim Löw, der seine ersten Schritte als Trainer einst in der Schweiz gemacht hat, beim Deutschen Fussball-Bund. Er wurde EM-Zweiter und -Dritter und Dritter auch bei der WM in Südafrika. Er ist ein erfolgreicher Coach, er hat mit seiner Art, wie er den Fussball sieht und gespielt haben möchte, den Deutschen zu viel Ansehen verholfen. Der «Spiegel» schreibt: «Er ist der konstanteste, modernste und ansehnlichste Bundestrainer der Geschichte.» Aber die Deutschen fragten sich trotzdem besorgt: Kann Löw mit seinem Team auch ein Turnier gewinnen, oder ist er eben kein Turniertrainer? Irgendwie waren die Deutschen immer etwas misstrauisch ihm gegenüber, hatten Vorbehalte, und sie haben ihn nie ganz ins Herz geschlossen, zu distanziert, zu unfassbar war er.
Jetzt stehen Löw und Deutschland im Final, nach einem unglaublichen 7:1 gegen ein blamables Brasilien. Das Deutschland von gestern war wieder das Deutschland von Löw: selbstsicher, entschlossen, mit schnellem Passspiel, kaltblütig. Und weggewischt wurden die Eindrücke aus den Spielen zuvor, als wieder mehr von den früheren deutschen Tugenden gesprochen worden war, vom Willen, von der Kampfkraft, ganz ergebnisorientiert.
Es gab Kritik und Zweifel, Löw blieb völlig unbeeindruckt. Ob er nun aber die Zuneigung aller findet, hängt vom letzten Spiel ab, nur Platz 1 genügt den Deutschen, besonders nach diesem Auftritt. Robben oder Messi, Holland oder Argentinien im Final? Die Erinnerung verspricht viel: 1974 und 1990, bei ihren letzten beiden WM-Titeln, waren es auch diese Finalgegner gewesen.
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