Die SP spielt auf Zeit. Der Entscheid, mit dem Grünen Bündnis (GB) und der Grünen Freien Liste (GFL) punkto Stadtpräsidium weiter diskutieren zu wollen, heisst: Die grösste Partei der Stadt kann sich einen Bündnisbruch nicht leisten.
Zu stark ist sie von den Partnerinnen abhängig, um die eigene Macht mit zwei Sitzen in der Stadtregierung zu sichern und sachpolitische Ideen zu verwirklichen. Für die grünen Parteien gilt dasselbe, gerade auch für die kleine GFL. Also verzichten früher oder später die GFL oder das GB auf ihre Stapi-Ambitionen; oder die SP springt doch noch über ihren Schatten – und lässt drei Kandidaturen aus dem Rot-Grün-Mitte-Lager zu.
Ursula Wyss hat insbesondere deshalb grüne Konkurrenz bekommen, weil die SP es versäumt hatte, die Personalfrage überzeugend zu klären und die Partnerinnen hinter sich zu stellen. Für die Wählerinnen und Wähler ist das aber gar keine schlechte Nachricht. Eine echte Auswahl von mehreren valablen Persönlichkeiten ist gut für die Bundesstadt.
Das Stadtpräsidium von Bern ist ein politischer Topjob. Um dieses Amt soll offen gekämpft werden. Hinterzimmerabsprachen, bei denen eine einzige Person durchgesetzt werden soll, sind unsympathisch – und langweilig.
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Das Bündnis wird nicht zerbrechen
Die SP will die Gespräche mit GFL und GB weiterführen. Auch die grösste Partei Berns möchte den Bruch des Rot-Grün-Mitte-Bündnisses nicht riskieren.