«Das Buch sollte frei erhältlich sein»
Hitlers «Mein Kampf» entwickelt sich zum E-Book-Bestseller. Historiker Jörg Fisch spricht über die merkwürdige Faszination des Buchs, Verbote – und Hitlers kaum bekanntes «Zweites Buch».
Herr Fisch, wer liest heute noch Hitler? Der Kauf von «Mein Kampf» ist meistens ein symbolischer Akt. Weil der Nationalsozialismus kein Manifest kannte wie etwa der Kommunismus, übernimmt das dicke Hauptwerk diese Funktion für Anhänger und Interessierte. Dazu kommt natürlich der Reiz des Verbotenen. Die grosse Zahl der E-Book-Käufer kann ich mir dennoch nicht gänzlich erklären. Zumal «Mein Kampf» weder spannend ist, noch Antworten gibt auf wichtige Fragen.