«Das Böse kann man von aussen nicht erkennen»
Der deutsche Philosoph Detlef Horster hat über das Böse geforscht. Gegenüber Redaktion Tamedia spricht er über das Spezielle im Fall Breivik und die Verantwortung der Medien.
Herr Horster, was haben Sie gedacht, als Sie von den Anschlägen und dem Massaker von Oslo gehört haben? Als Erstes habe ich genau das gedacht, was ich am 11. September 2001 auch gedacht hatte. Damals war ich in Südafrika. Wir schauten alle CNN und alle sagten: «Unglaublich! Unglaublich!» Man versuchte immer wieder neue Nachrichten zu bekommen, um zu rekonstruieren. Genauso war es mit Norwegen. Ich war in derselben Weise geschockt.