Surface Pro 8 im TestDas beste Microsoft-Tablet macht einen Sprung vorwärts
Nach Jahren der kleinteiligen Verbesserungen tut sich beim Surface Pro endlich wieder was. Wir haben das Gerät im Alltag ausprobiert.

Mit dem Surface Pro 3 änderte sich 2014 alles. Auf einmal war es keine Frage mehr, ob ein Tablet auch ein Laptop sein kann – und ebenso verstummten die Diskussionen darüber, warum Microsoft eigene Computer auf den Markt bringt.
Seither hat sich viel getan. Microsoft macht inzwischen auch Laptops und Desktops, bei der Software ist Windows 8 längst vergessen, und selbst für Apples iPad gibt es inzwischen Tastaturen, Stifte und sogar einen Mauszeiger.
Grosse Sprünge blieben aus
So viel sich in den letzten Jahren bei der Konkurrenz getan hat, so langweilig waren die Verbesserungen beim Surface Pro. Es wurde Jahr für Jahr etwas besser, aber grosse Sprünge blieben aus.
Technikfans rümpfen bei solch langsamen Entwicklungen die Nase. Aber Microsoft wusste, das Surface Pro ist ein Hit, daran muss man nicht mehr viel optimieren. Denn Firmenkunden und Computerprofis hassen nichts so sehr wie Veränderungen.
Mit der neusten Variante des Surface Pro (Tablet: ab 1040 Franken, Tastatur: ab 190 Franken) gibt es nun aber Veränderungen. Wenn auch nicht die ganz grossen. Das neuste Mitglied der Surface-Familie hat etwas weniger Rand um den Bildschirm und bringt gleich zwei Thunderbolt/USB-C-Anschlüsse mit.

Aber keine Sorge, es hat auch weiterhin denselben Surface-Anschluss, sodass man es mit demselben Ladegerät laden kann wie anno 2014 das Surface Pro 3.
Auch neu ist das Material des Multitalents unter den Tablets: Waren frühere Surface Pro aus Magnesium, kommt nun Aluminium zum Einsatz. Auffallen wird das nur Metall-Fans, aber die werden sich freuen.
Entspannterer Bildschirm
Im Alltag gefällt das neuste Surface Pro sehr. Es hat mehr als genug Anschlüsse. Der neue Bildschirm ist zwar jetzt nur minimal grösser (13 Zoll), aber dank einer hohen Bildwiederholrate sehr angenehm.
Die magnetische Andock-Tastatur beherbergt auch gleich eine Vertiefung (und Lademöglichkeit) für den Stift. Gerade bei der Tastatur kann aktuell kein Hersteller Microsoft das Wasser reichen. Tasten und Touchpad sind grossartig, sie lässt sich anwinkeln, so schützt sie den Stift besser als jede andere Tablet-Tastatur.
Dank dem verbauten Intel-Prozessor muss man bei Apps und Programmen keine Kompromisse eingehen. Es ist ein voller Windows-PC – mitsamt Touchscreen und einem optionalen Stift.
Der Intel-Prozessor ist darum spannend, weil Microsoft neben dem normalen Surface Pro auch ein Surface Pro X im Sortiment hat. Das futuristische Tablet setzt (wie Apple) auf einen ARM-Prozessor. Der ist effizienter, hat aber den Nachteil, dass nicht das ganze Windows-Ökosystem darauf optimiert ist.
Mit dem Surface Pro 8 bringt Microsoft nun (fast) alle Vorzüge des Surface Pro X auf ein Intel-Surface. Da Microsoft anders als Apple nicht so mutig ist und die ganze Geräteflotte von Intel auf ARM umstellen will, ist das neue Surface Pro 8 ein äusserst attraktiver Kompromiss.
Nun hat man einen tollen Bildschirm, viele Anschlüsse und dennoch alle Windows-Programme. Ja, hin und wieder heult der Prozessor-Lüfter laut auf, und der Akku bricht auch keine Rekorde. Aber insgesamt ist das Surface Pro 8 ein ausgesprochen stimmiges Gerät. Ein Ladegerät sollte man aber immer mit dabei haben. Bei einer Fahrt von St. Gallen nach Zürich mit anschliessendem Arbeitstag geht dem Teil schon mal die Puste aus.
Fazit: Das Surface Pro 8 ist aktuell das vernünftigste Surface. Dank Intel-Prozessoren muss man auf keine Programme verzichten. Dank dem modernen Design hat man alle Anschlüsse, die aktuell nützlich sind.
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