Darum sind Freikirchen erfolgreich
Freikirchen haben gemäss einer Studie 250'000 Mitglieder. Religionsexperten bezweifeln das. Und sagen, warum diese Gruppen im Unterschied zu den Landeskirchen ihre Anhänger halten können.

Die Mitgliederzahl der Freikirchen in der Schweiz hat sich stark erhöht: Gemäss einer Studie ist sie von 37'000 im Jahr 1970 auf 250'000 Personen angestiegen. Das hat die «Schweiz am Sonntag» gestern berichtet. Dieser Erfolg ist in einer Zeit, da die traditionellen Landeskirchen zunehmend Austritte verzeichnen, umso bemerkenswerter. Religionsexperte Georg Otto Schmid relativiert jedoch: Die Zahlen seien wohl zu hoch geschätzt. «Bei einer grosszügigen Berechnung kommen wir auf höchstens 150'000 Freikirchen-Mitglieder», sagt der Leiter der evangelischen Informationsstelle Kirchen, Sekten, Religionen. Die Erhebung einer exakten Zahl sei schwierig, räumt er ein. Stütze man sich auf die Gottesdienstbesucher, sei dies nicht repräsentativ, weil auch zahlreiche Gäste den Gottesdiensten beiwohnten. Zudem sei es für die Anhänger der Freikirchen typisch, mehrmals am Wochenende zur Kirche zu gehen. Auch das verzerre die Statistik.